In ihrem Debütroman kommt die junge Mutter Dori in Begleitung ihrer Tochter Ilya in einem Kurort an und bezieht im Hotel ein Zimmer. Es ist still geworden in dem Ort, das Hotel hat lange keine Gäste mehr beherbergt. Grund sind die Brände, die im nahegelegenen Wald toben. Für Iris, die Besitzerin des Hotels – sie ist gleichzeitig die Erzählerin in dem Roman – kommt der Besuch unerwartet. Es ist eine wunderbare Abwechslung in dem leeren Hotel, aber auch rätselhaft. Die junge Frau kommt ihr ein wenig suspekt vor, etwas scheint nicht zu stimmen. Im weiteren Verlauf kommen sich die Frauen näher. Die Schatten der Vergangenheit führen zu einem Gedankenaustausch. Eins wird deutlich: der Besuch wird plötzlich enden. Das Wie wird der Leser selbst herausfinden müssen.

Die in Augsburg 1987 geborene Autorin Franziska Gänzler studierte in Berlin, Wien und Augsburg Kunst und Anglistik. Sie wollte schon immer Schriftstellerin werden, aber nachdem ihre erste Kurzgeschichte bei Verlegern durchgefallen war, wandte sie sich zunächst der Malerei zu. Doch das Schreiben ließ ihr keine Ruhe. Also startete sie einen neuen Versuch, wählte ihre Kurzgeschichte aus und sagte sich: Jetzt schreibst Du einen Bestseller.

Das schwierigste sei, so gestand Franziska Gänzler, herauszufinden, was daraus werden soll. Eine Geschichte drängt sich quasi auf, die Örtlichkeiten bestimmen einen weiteren Verlauf. Dann taucht auf einmal in der Konstruktion ein Vater auf, und den muss man handhaben, so die Autorin. In diesem ersten Roman habe sie auch viel aus ihren eigenen Situationen verarbeitet. Es ist ein Roman, der auch stark Bezug zu aktuellen Problemen nimmt, wie etwa die Ökologie, dargestellt in den schlimmen Waldbränden nahe dem Hotel, in dem die Protagonistin absteigt. Es ist weder Krimi noch Protestwerk, passt aber gut in die Gegenwart. Nicht unbedingt ein Roman für den Strandkorb, aber eine interessante Geschichte.

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