Die Stadt Tengen hat erstmals in einem Neubaugebiet ein Baufeld für eine Baugemeinschaft reserviert. Gleich vier Schwarzwälder Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinschaftlichen, wohngesunden und energieautarken Wohnraum zu schaffen, informiert die Stadt in einer Pressemeldung. Das Gute: Dabei bleibe die vollökologische Holzständerbauweise, die mit Holz aus dem Schwarzwald errichtet werden wird, dank der Vorteile gemeinschaftlichen Bauens auch bezahlbar. Tengens noch amtierender Bürgermeister Marian Schreier habe sich für gemeinschaftliches Bauen und neue Wohnformen interessiert. So sei das Projekt nach Tengen gekommen, berichtet Pressesprecher Marc Wilhelm Lennartz. Es handle sich dabei nicht um das KoDorf, sondern um eine kleinere Einheit, hinter der allerdings die gleichen Initiatoren stehen, so Lennartz.

In der Pressemeldung ist die Rede davon, dass Bauherren hier bis zu 20 Prozent der Baukosten einsparen könnten. Die Baugemeinschaft spare Kosten, weil man für sieben Wohneinheiten beispielsweise nur einen Bauantrag, einen Statiker, einen Bauleiter und einen Hausanschluss brauche, erläutert Lennartz. Und weiter: „Je mehr die Gemeinschaft teilt, umso mehr spart sie ein.“ Es sei auch nicht vorgegeben, auf welche Gesellschaftsform das Projekt am Schluss herauslaufen soll. Möglich wäre etwa eine Eigentümergemeinschaft oder die Beteiligung an einer Genossenschaft. Möglich ist, dass sich die einzelnen Mitmacher etwa auf eine gemeinsame Energieversorgung mit gemeinsamem Zähler einigen – oder auch zusammen eine Regenwasserzisterne für die Gartenbewässerung bauen. Vorgegeben seien nur die sieben Häuser, die in einer Reihe aneinander gebaut werden. So lasse sich im Amtsgarten Geld sparen, das man etwa für mehr Bauqualität nutzen könne. Eingeladen seien alle: junge und ältere Menschen, Singles, Paare und Familien – wichtig sei vor allem die Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen und gemeinsame Lösungen finden zu wollen.

Die vier Ermöglicher des Projektes sind: der aus Gengenbach stammende Holzbau-Architekt Patric F.C. Meier, der Zimmermeister & Holzbauunternehmer Florian Fluck aus Blumberg-Riedböhringen, der Hersteller der weltweit einmaligen Massivholzplatte Dieter Junker aus Nordrach und der Baubiologe Ulrich Seiz aus Alpirsbach als Vertreter der gemeinwohlorientierten Bürger-Energie-Schwarzwald eG, die für die solarenergetische Selbstversorgung der sieben Wohneinheiten verantwortlich zeichnen.

Damit sich Interessierte über das Projekt informieren können, lädt die Stadt gemeinsam mit den Initiatoren zu einer Informationsveranstaltung ein, bei der das Projekt vorgestellt werden soll. Die zunächst für Ende März 2023 geplante Veranstaltung musste aus Krankheitsgründen abgesagt werden. Der neue Termin wird bekanntgegeben, sobald er feststeht.

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