Nachdem der Generationenwechsel im Gemeinderat stattgefunden hat, soll er auch in den Ortschaftsräten und bei den Ortsvorstehern stattfinden. Dies ist die Überzeugung, die Watterdingens scheidender Ortsvorsteher Stefan Armbruster zum Ende seiner Amtszeit ausdrückte.
Der Ortschaftsrat hat nun mit sechs Stimmen einstimmig Jennifer Maier als Nachfolgerin das Vertrauen ausgesprochen. In Anbetracht der Pandemiesituation sei die Abstimmung auch gut besucht gewesen, so Armbruster. Die Bestätigung durch den Gemeinderat gilt als sicher.

Nachfolgerin Jennifer Maier erfüllt viele Superlative: Sie ist die erste Frau, die in Watterdingen Ortsvorsteherin wird; zudem ist sie die jüngste Ortsvorsteherin; und sie wohnt wohl näher am alten Rathaus als jeder ihrer Vorgänger, wie sie vermutet: „Direkt da drüben bin ich zuhause“, sagt sie beim Fototermin und zeigt auf die andere Straßenseite.

Ihre Familie sei schon immer stark in der Politik in Watterdingen eingebunden gewesen, erklärt die Verwaltungsfachangestellte und Mutter ihre Motivation. Am Küchentisch sei es immer wieder um Themen rund um die Landwirtschaft gegangen – und auch kommunalpolitische Themen wurden diskutiert. „Seit 2019 bin ich Mitglied im Tengener Gemeinderat“, erläutert die junge Frau, die für die CDU/UW im Tengener Gremium sitzt.
Hoffen auf städtische Hilfe
Was erwartet sich die neue Ortsvorsteherin in ihrer Amtszeit? „Mein größter Wunsch ist, dass für die großen Baustellen in Watterdingen Geld von Tengen kommt.“ Als Beispiel nennt sie die Biberhalle. Aufwendige Sanierungen wurden bei den aktuellen Tengener Haushaltsplanungen aufgrund Corona-geschmälerter Kassen nach hinten geschoben. Weiter wünsche sie sich erneuerte Straßenbeläge. Und für die Bushaltestellen in Watterdingen ein Wartehäuschen.
Als in der Sitzung des Gemeinderates das Ausscheiden Armbrusters thematisiert wurde, hatte Tengens Bürgermeister Marian Schreier einige Projekte hervorgehoben, in die Armbruster stark involviert war. So habe er den Dialogprozess zur Windkraft mit begleitet, habe sich für das Nachbarschaftsnetzwerk „Sonne“ stark gemacht und den Kontakt zu den Bürgern, Vereinen und Ehrenamtlichen gepflegt.

Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erinnert sich Armbruster zudem an die Erweiterung der Kita in Watterdingen: „Aus dem Kindergarten ist eine Kita mit Ganztagsangebot geworden“, erklärt er. Dafür sei das Schlachthaus geopfert worden, das davor Teil des Gebäudes war. Auch der Premium-Wanderweg in Tengen-Watterdingen wurde während Stefan Armbrusters Amtszeit ausgewiesen. „Mit Landwirten haben wir vor Ort die Wege ausgesucht“, erinnert sich Armbruster.
Und lobt in diesem Zusammenhang auch ehrenamtliches Engagement in Watterdingen. Denn während der Arbeiten am Wanderweg sei auch die Biberquelle eingefasst worden. Ein örtlicher Maurermeister habe sich bereit erklärt, die Einfassung kostenlos zu bauen. Ein typisches Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in Watterdingen, wie Armbruster betont.