Drei geplante Hundeprüfungen hatte Tengener Schäferhundeverein wegen Corona absagen müssen. Dabei sind die Prüfungen ein Herzstück im Kalender jedes Hundesportlers. Jürgen Ritzi, der lange Jahre Vorsitzender war, berichtet vom Sinn des Trainings und der Prüfungen: „In der Bevölkerung hat man oft das Gefühl, beim Hundesport will man die Vierbeiner scharf machen.“ Aber das Gegenteil sei der Fall.

Er erläutert die Prüfungen, die in Tengen abgelegt werden können: Von der Begleithundeprüfung, bei der es um erste Kenntnisse rund um den Hund geht, über Schutzdienst, Fährten und Gehorsam. Vor allem gehe es darum, dass der Hund auch unter größter Ablenkung gehorsam bleibt und vom Hundeführer gelenkt werden kann. Je nach Charakter sei das für die Hunde alles ein großes Spiel – oder es gehe ihnen darum, Futter als Belohnung einzuheimsen.
Für das Sozialverhalten eines Hundes ist der Halter verantwortlich
Vor 20 Jahren sei der Hundesport noch deutlich anspruchsvoller und strenger gewesen. „Heute geht alles nur noch über positive Bestätigung. Der Hund muss die Ohren und die Rute oben haben“, fasst der langjährige ehemalige Vorsitzende die Entwicklung der Hunde-Pädagogik der letzten Jahrzehnte zusammen.
Ähnlich sieht es Michael Ritzi, Vorsitzender des Vereins: Bei Schwierigkeiten mit den Vierbeinern „ist das Problem nicht der Hund. Das Problem ist am anderen Ende der Leine.“ Der Hundehalter sei es, der für das Verhalten des Hundes und das jeweilige Umwelt- und Sozialverhalten verantwortlich sei.

Nun konnte der Verein deutscher Schäferhunde/Ortsgruppe Tengen endlich wieder eine Prüfung ausrichten. Und gleich stach ein Hund aus Büßlingen hervor: Filou von Haus Bergblick. Birgit Ritzi, Zucht- und Jugendwartin des Vereins, gewann mit ihm. Der schwarze Schäferhund musste Fährten suchen, zeigen, wie gut er sich unter Normalbedingungen und unter Ablenkung unterordnen kann und wie gut er eine versteckte Person finden und verbellen kann.