Die Pioniere überbieten sich selbst. 2021 haben sie 50 Veranstaltungen im Schloss Blumenfeld gestemmt. In diesem Jahr haben sie bereits zur Halbzeit des Projektes „Summer of pioneers“ rund 40 Veranstaltungen geschafft. Eine davon ist eine Ausstellung, die noch bis Anfang September läuft und jeden Sonntag während der Öffnungszeiten des Schlosscafés besichtigt werden kann – also zwischen 14 und 17 Uhr.
„Diese Ausstellung zeigt emotionale Impressionen, persönliche Berichte und dokumentiert, was auf dem Schloss und in Blumenfeld erlebt, gefühlt und veranstaltet wurde“, erläutert Künstlerin und Designerin Uta Krauss. Sie ist eine Schlosspionierin und weiß, wofür das Projekt steht. Anhand von Bildern, Texten und Installationen werde aufgezeigt, was es bewirken kann, wenn Städter in eine Gemeinschaft auf dem Land ziehen und mit den Menschen vor Ort zusammen wachsen, um Neues zu gestalten, so Krauss.
Zukunft? Ist noch ungewiss
Digitalarbeiter leben nun bereits den zweiten Sommer im Schloss Blumenfeld, um dieses zu beleben. Aber wie geht es weiter mit dem Summer of pioneers? Ob eine Neuauflage des Pioniersommers geplant ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Voraussichtlich im September wird dies der Gemeinderat entscheiden, antwortet Bürgermeister Marian Schreier auf Nachfrage.
Um die Impulse des „Summer of pioneers“ zu verstetigen, hat sich in Blumenfeld ein Bürgerverein gegründet. Dieser tritt auf alle Fälle in große Fußstapfen, wenn er die positiven Impulse der Pioniere verstetigen will. „Der Bürgerverein freut sich jederzeit über Zuwachs“, betont Langzeitpionierin Uta Krauss.

In kommenden Monaten ist noch viel geplant
Im Sommer 2021, dem ersten Pioniersommer in Blumenfeld, gab es rund 50 Veranstaltungen im Schloss. „In der zweiten Runde Summer of Pioneers fanden bereits knapp 40 Veranstaltungen auf Schloss Blumenfeld statt“, erläutert Langzeitpionierin Nadja Kögel zur Halbzeit Ende Juli. Darunter befänden sich regelmäßige Formate wie das Hofkonzert und Nachbarschaftsformate, aber auch neue Konzepte wie der Literatursommer und ein Kinderprogramm.
Für die kommenden Monate haben die Pioniere noch einiges geplant, beispielsweise einen Hofflohmarkt, einen Pop-Up-Biergarten und ein buntes Familienprogramm zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September.
Aber Veranstaltungen sind nicht alles. Benjamin Jäckle aus Tengen-Büßlingen gefällt an den Pionieren, dass sie so unkompliziert und offen sind. „Sie stellen nicht Konsum und Kapitalismus in den Vordergrund, sondern sind eher alternativ eingestellt“, findet er. Doch bei manchen Begriffen wie „Workation“ müsse er erst einmal nachlesen, was sie bedeuten.
Auch ein Ort für moderne Lebensformen wie Workation
Langzeitpionierin Uta Krauss kann es erklären: „Workation“ setze sich zusammen aus den englischen Begriffen für Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation). Unter Workation verstehe man also die Verschmelzung von Urlaub und Arbeit. Für diesen Zweck stünden im Schloss Blumenfeld fünf Zimmer zur Verfügung. „Menschen reisen dafür an einen Ort und verbinden das Schöne mit dem Praktischen. So muss man keine Urlaubstage nehmen, ist aber trotzdem an einem Ort, der Erholung verspricht“, so Krauss.

Außerdem könne man in Blumenfeld dabei auch in einer Gemeinschaft wohnen und sich gut vernetzen. Die Entwicklung dieses Arbeitsmodells sei eng mit der Digitalisierung verbunden.