Ein Paar sucht einen Raum für seine Hochzeitsfeier mit Platz für Buffet und Tanz, ehemalige Mitschüler wünschen sich einen besonderen Ort für ein Klassentreffen, und ein Vater weiß nicht, wo er seinen runden Geburtstag feiern soll? Künftig gibt es in Tengen einen Raum mehr, in dem solche Veranstaltungen möglich sind. Allerdings nur für Mitglieder von Tengener Vereinen.
Der Gemeinderat hat beschlossen, dass der Bürgersaal nun auch vermietet werden kann. Im neuen Jahr gibt es dafür knapp ein Dutzend Termine, an denen der Saal auch außerhalb von Vereinsveranstaltungen gebucht werden kann. Die Zahl der für private Termine möglichen Samstage wurde bewusst limitiert, damit der Saal auch weiterhin für Vereinsveranstaltungen und Gemeinderatssitzungen zur Verfügung steht.
Diskussionen über die Miete
Die von der Verwaltung zunächst vorgeschlagenen 400 Euro Miete zuzüglich 100 Euro für die Küchennutzung sorgten für Diskussionen im Rat. Adelbert Zeller (Freie Wähler) argumentierte etwa, dass die Randenhalle viel größer sei – aber ebenfalls 400 Euro koste. Albrecht Finsler (CDU) sagte: „Der Bürgersaal ist für die Bürger da. Ich finde 400 Euro für Familienfeiern viel zu viel.“

Michael Grambau (SPD) hinterfragte, was genau unter Küchennutzung zu verstehen sei. Wenn man etwa nur ein paar Gläser ausspüle, seien 100 Euro Aufpreis reichlich viel. Kämmerer Tonino Christiani argumentierte, dass die Stadt Tengen deutlich mehr für Hallen ausgebe, als sie einnehme. Bürgermeister Marian Schreier betonte, dass die Randenhalle zwar größer sei – dafür sei die Technik im Bürgersaal viel neuer.
Vereine zahlen nur 33 Euro
Geeinigt hat sich der Rat dann auf einen Kompromiss. Mit 13 zu drei Stimmen bei vier Enthaltungen stimmte das Gremium verbilligten Konditionen für Privatfeiern zu – und noch günstigeren Bedingungen für Vereinsveranstaltungen: Privatleute – Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft in einem Tengener Verein – bezahlen 300 Euro, zuzüglich 100 Euro für die Küchennutzung. Vereine zahlen für ihre Veranstaltungen nur 33 Euro Miete, sowie 50 Euro bei Küchennutzung.