Auch im Tengener Teilort Büßlingen fließt das Wasser abwärts. Aufwärts geht es dagegen mit der Artenvielfalt. Denn der Angelsportverein Raumschaft Tengen hat im vergangenen Jahr damit begonnen, den Fluss Biber auf Höhe des Sportplatzes Büßlingen zu renaturieren. Dies bedeutet: Der begradigte Fluss soll langfristig wieder die natürlichen Biegungen bekommen. „Dadurch verändert sich die Strömung und es gibt mehr Unterstände für verschiedene Tierarten“, erläutert der Angelsportvereins-Vorsitzende Johannes Ritzi.

Für den SÜDKURIER hat er aktuell nochmal den Fluss begutachtet. Sein Fazit: „Die Bemühungen im letzten Jahr haben sich gelohnt. Alles ist gut angewachsen. Die versandeten Ecken wurden wieder ausgeschwemmt.“

Solche Düsen geben dem Fluss Biber wieder seine natürlichen Fließgewohnheiten zurück und vermehren dadurch die Artenvielfalt. Dafür ...
Solche Düsen geben dem Fluss Biber wieder seine natürlichen Fließgewohnheiten zurück und vermehren dadurch die Artenvielfalt. Dafür machen sich Fischer des Angelsportvereins Tengen mit vielen ehrenamtlichen Stunden stark. | Bild: Uli Zeller

Der Biber erschwert Arbeit an der Biber

Doch ganz so reibungslos ist es nicht abgelaufen: Denn mit der beginnenden Artenvielfalt kam auch der Biber zurück an die Biber. Der Nager hat an Weiden, Erlen und Pappeln genagt. Die 100 gesteckten Gehölze hätten eigentlich für eine natürliche Beschattung des Flusses und eine Senkung der Wassertemperatur sorgen sollen.

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Doch der Biber habe all diese Bemühungen zunichte gemacht. „Aber wir sind froh, dass wir den Biber haben. Das zeigt, dass die Wasserqualität gut ist“, betont Ritzi. So gehe es nun darum, im Einklang mit dem Biber den Fluss zu renaturieren. Beim zweiten Versuch werden die frisch gesteckten Bäume aktuell mit Wuchshüllen geschützt. Nun seien sie wunderbar angewachsen.

Um zu überprüfen, ob die Wassertemperatur wirklich sinkt, gibt es im oberen und im unteren Teil der renaturierten Bachstrecke jeweils einen Sensor. „Ob der Plan aufgeht, sehen wir dann erst mit den Jahren. Das ist eben Natur“, sieht es Johannes Ritzi entspannt.

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