Die Führung hat sich gelohnt, da sind sich die Besucher einig. „Spannend. Ein Schloss im Hegau. Und ich habe es bis jetzt gar nicht so wahrgenommen“, resümiert etwa Vroni Paulsburg aus Singen. Über die verschiedenen Epochen, die das Blumenfelder Wahrzeichen erlebt hat, zeigt sie sich fasziniert: Von den Rittern über ein Altenheim bis hin zu den Pionieren, die jetzt darin leben. Eine der Pionierinnen ist Kerstin Müller, die es von Berlin nach Blumenfeld gezogen hat. Im zweiten Jahr nimmt sie an der Verlängerung des sogenannten Pioniersommers teil.

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„Unser Herz brennt dafür, die alten Gemäuer wieder zu beleben.“ Darum leben und arbeiten die Pioniere im Schloss. Und darum machen sie Veranstaltungen wie diese Führung. „Letztes Jahr waren es rund 50 Veranstaltungen. Dieses Jahr dürften es eher noch mehr werden“, so Müller. Dazu gehören Ausstellungen von Gemälden, Zeichnungen und Fotos. Aber auch Konzerte, Seminare – oder eine Weinverkostung. Ebenfalls mit von der Partie ist die Blumenfelderin Mariele Stiehl.

Bei Schlossführungen in Blumenfeld geben Pionierin Kerstin Müller (links) und Blumenfelderin Mariele Stihl (zweite von links) Einblick ...
Bei Schlossführungen in Blumenfeld geben Pionierin Kerstin Müller (links) und Blumenfelderin Mariele Stihl (zweite von links) Einblick in die wechselvolle Geschichte des Blumenfelder Schlosses. Hier steht die Besuchergruppe vor dem Eingang des Nordflügels. | Bild: Uli Zeller

„Wir als Blumenfelder identifizieren uns sehr stark mit dem Schloss“, betont sie. Bereits ihr Großvater Helmut Stiehl habe sich für den Erhalt der Gemäuer eingesetzt. Er war Blumenfelder Ratsschreiber, bis Blumenfeld 1973 in die Stadt Tengen eingemeindet wurde. Und auch die 18-Jährige Mariele wünscht sich, eines Tages im Trauzimmer des Schlosses zu heiraten – und in der danebenliegenden Kapelle ihre Kinder taufen zu lassen, wie sie bei der Führung verrät. Stiehl und Müller kennen sich aus zwischen Nord- und Südflügel, zwischen alten und neuen Mauern, zwischen Mittelalter und Postmoderne. „Wir Blumenfelder sind froh, dass das Schloss nicht verkauft wurde“, fasst Mariele Stiehl zusammen. Und Kerstin Müller sagt: „Und wenn halt der Putz einmal runter bröselt, können wir Pioniere trotzdem damit leben.“

Termine für die nächsten Führung: 3. Juli und 7. August um 14 Uhr. Anmeldung und weitere Veranstaltungen im Internet unter www.schloss-blumenfeld.de