Der Pass ist abgelaufen, aber die Passinhaberin sitzt im Rollstuhl. Um den Pass zu verlängern, müsste die Rollstuhlfahrerin ins Einwohnermeldeamt. Aber eine Treppe liegt zwischen ihr und dem Amt. Was nun? Vor dieser Frage stehen Menschen, die aufs Tengener Amt müssen, immer wieder. Dies zeigte neulich wieder die Anfrage eines Tengeners im Gemeinderat.

Ausstattung im Eingangsbereich reicht nicht

Bürgermeister Marian Schreier erläuterte auf Nachfrage des SÜDKURIER die Hintergründe: Beim Umbau des Rathauses im Jahr 2009 hatte man den gläsernen Raum im Eingangsbereich dafür vorgesehen, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen dort problemlos Formulare abgeben und Anträge stellen können. Allerdings fehlten dort technisch notwendige Details fehlen – es sei beispielsweise nicht möglich, einen Fingerabdruck für den Pass abzunehmen, so Schreier.

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Die Stadt habe bereits mehrere Möglichkeiten geprüft, um das Rathaus – oder zumindest die erste Ebene – barrierefrei zu machen. Ausgeschieden sei etwa die Idee, einen Aufzug anzubauen. Dieser sei zu teuer. Doch es gebe einen weiteren Lösungsansatz, der nun favorisiert werde: „Wir haben für dieses Problem eine Lösung mit einer Art Hebebühne entwickelt“, erläutert der Bürgermeister im Gemeinderat. Und konkretisierte auf Nachfrage: „Wir haben diese Lösung mit dem Kreisbehindertenbeauftragten abgestimmt.“

Einbau soll „zeitnah“ erfolgen

Noch ausstehend sei eine abschließende technische Klärung, wie sich die Hebebühne an der vorgesehenen Stelle verankern ließe. Anschließend könne entschieden werden, wann die Hebebühne eingebaut wird. „Wir sind bestrebt, zeitnah jedenfalls die erste Ebene barrierefrei zu bekommen“, betont der Bürgermeister.

Größere Maßnahmen – wie etwa der Bau eines Ganztagsanbau für die Schule – würden nach einer Prioritätenliste der Stadt geplant. Kleinere Maßnahmen wie die Hebebühnen-Lösung könnten auch mal vorgezogen werden. Für diejenigen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind bleibt die Hoffnung, dass der Bau der Hebebühne bald umgesetzt werden kann.