Nun ist es schon ein halbes Jahrhundert so, dass die Frauengymnastikgruppe Espasingen beinahe jeden Freitagabend für eine Stunde ihre Fitness trainiert. Das sind 50 Jahre voller körperlicher Ertüchtigung, aber auch voller Spaß, Freude, Gemeinschaftsgefühl, gemeinsamer Auftritte und Ausflugserlebnisse. Dies wusste Sonja Fuchs bei der Jubiläumsfeier im Werner-und-Erika-Messmer-Haus zu berichten. Seit dem Jahr 2003 kümmert sie sich gemeinsam mit Renate Feindler, die auch seit 20 Jahren die Kasse führt, um alles Organisatorische.
Und in ihrer Festrede zum Jubiläum hatte sie dann auch so einiges Heiteres zu berichten, zum Beispiel zur Entstehung der Gymnastikgruppe im Jahr 1973: „In unserem Dorf war einmal ein leerstehendes Schulhaus, das mit Leben gefüllt werden sollte. Darin sollte nach Meinung einiger Ehemänner für faule Weiber eine Nähbude oder feinmechanische Werkstatt zum Geldverdienen eingerichtet werden“, erzählte Fux. Doch hätten die Frauen des Dorfes, gar nicht faul, eine ganz andere Idee gehabt, nämlich die Körperertüchtigung.
Und so legten sie dem damaligen Stockacher Bürgermeister Franz Ziwey nach einer Unterschriftensammlung beim Damenkaffee eine Liste mit sage und schreibe 48 Unterschriften von Frauen vor, die eine Gymnastikgruppe wünschten. Die Gemeinde, der Bürgermeister und der Ortsvorsteher Johann Kempter sagten daraufhin ohne Zögern den Übungsraum im ehemaligen Schulhaus für die Gymnastikgruppe zu. Die erste Übungsleiterin bis 1995 war die Stockacherin Johanna Wunderlin, danach übernahmen bis zum heutigen Tag Marianne Karmann und Vertreterin Karola Hahn.
Derzeit seien es 21 aktive Gymnastikfrauen im Alter von 63 bis 87 Jahren, weiß Sonja Fuchs zu berichten, von denen einige schon sehr lange dabei seien, zum Beispiel Irene Vazquez, Pia Kuppel, Ruth Merk, Helga Helms, Barbara Kempter, Elvira Strasser, Doris Senger, Christa Merk und Helga Reuthebuch. Sonja Fuchs dankte den 27 anwesenden Frauen für ihre Unterstützung, für ihre Mitarbeit bei allen Feiern, Ereignissen und Ausflügen und für ihre Gemeinschaft. Dank sprach Sonja Fuchs auch dem Ortsvorsteher Andreas Bernhard aus, dass dieser die Gymnastikgruppe in dem Maße unterstütze, wie er es tue, obgleich sie ja kein Verein seien. Dieser wiederum ließ das Gemeinschaftsgefühl und die Freundschaft der Frauen untereinander hochleben, freute sich mit allen, dass man die Corona-Zeit so gut überstanden habe, und lobte zudem mit einem Augenzwinkern die Unterstützung der ortsansässigen Gastronomie durch die Gymnastikfrauen. Andreas Bernhard wünschte allen Gymnastikfrauen abschließend viel Gesundheit.