Der Frühling ist da – optisch bunt in den Gärten und Feldern und auch akustisch: Am Samstag kehrte er mit dem Frühjahrskonzert der Musikschule Stockach in die fast voll besetzte Jahnhalle ein. Er begeisterte und verzauberte in all klanglichen Facetten, welche die drei Ensembles Gruppenspiel, Schulorchester und Jugend-Blasorchester darboten. Unter der Leitung des Musikschulleiters Helmut Hubov zeigten rund 120 junge Musiker, was man auch als musikalischer Anfänger schon so auf die Beine stellen kann.

„Musik ist kein Luxus. Man braucht die Musik wie das Wasser zum Trinken und die Luft zum Atmen.“ Mit diesem Zitat von Sir Simon Rattle begrüßte Helmut Hubov die Gäste und berichtete davon, dass die drei Orchester bis auf wenige Abgänge durch Wechsel in einen Beruf oder in ein Studium die Zeit nach der Corona-Pause gut überstanden hätten. Hubov betonte, dass die Probenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen ihm wieder sehr viel Freude bereitet habe. Und diese Freude konnte man in jeder einzelnen Note hören.

Da war zunächst das Ensemble Gruppenspiel: kleine, stolze Musiker, die sehr bedacht und genau spielten, mit Elan und Begeisterung und einer überaus exakten Percussion. Das hingerissene Publikum forderte gleich zweimal Zugaben und bekam sie auch.

Eine Steigerung des musikalischen Könnens war beim Schulorchester zu hören. Dieses nahm das Publikum auf einen musikalischen Streifzug durch die Welt mit: Schottland, Afrika, die Welt des Jazz und schließlich Spanien. Das Gruseln lehrte der 10-jährige Yuhmu Shima die Zuhörer mit einem – lange eingeübten – Schrei bei „Things That Go Bump in the Night“ von Philip Sparke. Souveränität und Spielfreude kennzeichneten den Auftritt des Schulorchesters.

Das Jugend-Blasorchester, in dem auch Musiker der beiden anderen Ensembles mitwirkten, zeigte sich in beeindruckender Bandbreite ernsthaft und professionell, kraftvoll in den Tutti und mit einer erstaunlichen Dynamik. Auch bei diesem Ensemble forderte das Publikum eine Zugabe, die es mit dem Stück „The Greatest Showman“ bekam. Hannelore und Peter Gaßner aus Eigeltingen, Großeltern zweier in verschiedenen Ensembles mitwirkenden Mädchen, schwärmten: „Wir sind ungemein überrascht von den Darbietungen. Es war nicht nur schön, sondern sogar sehr, sehr schön.“ Und Vater Andreas Fellhauer fasste zusammen: „Es ist erstaunlich, was da sogar die ganz Kleinen musikalisch schon bieten.“

Bürgermeister-Stellvertreter Werner Gaiser dankte Helmut und Sieglinde Hubov, sowie dem gesamten Musikschul-Team für ihren Einsatz. Er erklärte, die Stadt habe weit über ihre Grenzen hinaus in Sachen Musik einen hervorragenden Ruf – und das könne man der Familie Hubov zuordnen. Abschließend richtete er Dankesworte an die Musiker. Gaiser fasste zusammen, dass es wunderschön sei, zu sehen, was junge Leute schon an Instrumenten leisten und können. Er gab ihnen auch einen Rat mit: „Behaltet bitte diese wunderbare Eigenschaft des Musizierens bei. Es wird euch selbst und euren Zuhörern Freude für das ganze Leben bereiten. Das war heute Abend Balsam für die Seele.“

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