Am Ende war die Begeisterung beim Publikum groß: „Die musizieren auf so schöne Art und Weise, die holen uns tatsächlich ab“, meint ein junges Mädchen aus dem enthusiastisch applaudierenden Publikum.

Die Zuhörer stürmten nach dem Meisterkonzert mit dem Trio Tars zur Bühne, um die historischen Nachbauten der Tasten-, Blas- und Saiteninstrumente aus der Nähe zu betrachten. „Die haben eine ganz tolle Technik“, lobt Estelle Deprez, Musiklehrerin aus der Stockacher Partnerstadt La Roche-sur-Foron, und bittet die Musiker um Autogramme.

Die Gamben von Charlotte Schwenke sind mit Darmsaiten bespannt.
Die Gamben von Charlotte Schwenke sind mit Darmsaiten bespannt. | Bild: Gabi Rieger

Das Programm der umjubelten Interpreten stand ganz im Zeichen des französischen, italienischen und deutschen Barock. Neben Musik von Girolamo Frescobaldi und Jacques Morel erklangen Werke von Giovanni Battista Fontana und natürlich durfte Dietrich Buxtehude als deutscher Komponist nicht fehlen.

Claudius Kamp (Dulcian, Barock-Fagott, Renaissance- und Altflöte), Johannes Rake (Cembalo) und Charlotte Schwenke (Gamben) spielten ihr Repertoire auf der ganzen Palette der barocken Affektenlehre von heiter-fröhlich über melancholisch und besinnlich bis zu glamourös-festlich.

Claudius Kamp erläutert als versierter „Piffaro“ seine Blasinstrumente, wie hier den Dulcian.
Claudius Kamp erläutert als versierter „Piffaro“ seine Blasinstrumente, wie hier den Dulcian. | Bild: Gabi Rieger

Das sehr lebendige beredte Spiel in ausgewogener Klangbalance ließ bereits beim eröffnenden Trio von Georg Philipp Telemann aufhorchen. Zuhörwonnen, die heiter gestimmte Glückseligkeit zauberten, boten die jungen Virtuosen mit der Sonate in C von Johann Friedrich Fasch.

Im Allegro, das als Zugabe wiederholt wurde, sprangen Flöte und Gambe auf gleicher Melodie quasi Hand in Hand der Sonne entgegen. „Oah, gut!“ raunte es im Saal nach intimer Zwiesprache von Dulcian und kleiner Diskant-Gambe.

Claudius Kamp beim Spiel auf dem Barock-Fagott, das noch tiefer klingt als sein moderner Nachfolger.
Claudius Kamp beim Spiel auf dem Barock-Fagott, das noch tiefer klingt als sein moderner Nachfolger. | Bild: Gabi Rieger

So lebendig wie das Spiel der Musiker war immer wieder auch ihre kleine Instrumentenkunde zwischendurch. Den Schleier innerer Versunkenheit hob nach Buxtehudes Triosonate die hell strahlende Sonate Nummer 4 des Italieners Giuseppe Sammartini. Die Übergabe von Kuony-Sekt für die Herren und Blumen für die Gambistin beschloss ein inspirierendes Konzertvergnügen.

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