Hannah Amann aus Zoznegg spielt Trompete im Schulorchester. Die Zehnjährige gehört zu den über 150 ausgewählten Musikschülern, die ihrem Publikum in der vollen Jahnhalle unter der Leitung von Musikdirektor Helmut Hubov ein rundum schönes Frühlingskonzert der Musikschule Stockach mit einer Fülle von Melodien verschiedenster Stilrichtungen bescheren. Das Stück „Flight of the eagles“ gefällt der zehnjährigen Trompeterin am besten. „Weil man da nur Viertelnoten spielen muss, und nicht so viele schnelle Achtel wie bei Highland Legend.“ Fast jeden Tag hat Hannah bis zu einer halben Stunde täglich für dieses Konzert geübt.

Kein Lampenfieber

Hannahs Bruder Luis (13) spielt Fagott sowohl im Schulorchester wie im Jugendblasorchester. „Sehr schön“ findet er die Melodie von „The Armed Man“. „Am Anfang dieses rhythmischen Stücks stampfen wir den Takt mit den Füßen“, erläutert Luis. Bei dem Stück „Pulsation“ müsse man „richtig gut zählen und sich gut konzentrieren können“, erklärt der Gymnasiast, der die siebte Klasse im Nellenburg-Gymnasium besucht. Lampenfieber hat Luis nicht. „Ich hatte schon ein paar Frühjahrskonzerte. Darum bin ich nicht mehr so aufgeregt“, sagt er.

Das Gruppenspiel

Die jüngsten Konzertanten sind im Gruppenspiel vertreten. Zu ihnen zählt auch Ferdinand Senger aus Espasingen. „Mein erster Auftritt mit der Pauke“, verrät der Neunjährige, der seit vier Jahren Schlagzeug lernt. Für ihn bildet „Ogopogo“ die größte Herausforderung. „Weil es ein sehr schwieriges Stück zum Zählen ist. Da kommt man ganz leicht durcheinander.“ Als Musikdirektor Helmut Hubov die Bühne betritt, wird es mucksmäuschenstill. „Wenn ich diese Ruhe in der Schule hätte“, schmunzelt er und gibt bekannt, dass alle drei Orchester am 7. April beim öffentlichen Wertungsspiel in Stockach vertreten sein werden. Erfreut aufgenommen wird seine Botschaft, dass Dank vieler Sponsoren die anstehende Konzertreise nach Berlin kostengünstig möglich ist.

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Von Musikdirektor Hubov mit Präzision und aufmunterndem Einfühlungsvermögen geführt, spielten alle drei Orchester ihr gut geprobtes Repertoire souverän und freudig. Zuerst sorgte das von Kai Karrer moderierte Gruppenspiel für Publikums-Furore. Das Schulorchester, moderiert von Tim Karrer, glänzte mit Stücken wie dem dynamisch gespielten „Soldiers procession“, bei dem auch die Perkussionisten im Hintergrund allerhand zu tun hatten. Geheimnisvoll war ihr Einstieg in Bruce Pearsons „from ancient times“, das in ein fulminantes Finale gipfelte. Klangvoll war das Stück „Flight of the eagles“ und bei dem schottisch anmutenden „Highland Legend“ funkelten die Töne spektral wie geschliffene Edelsteine in der Sonne.

Das von Jessica Ivlev moderierte Jugend-Blasorchester bewegte sich musikalisch auf höchstem Niveau. Das Stück „Pulsation“ mit seinen vielen Taktwechseln und perkussiven Effekten wurde genauso bravourös gemeistert, wie die sich extrem spannend aufbauende „Zephyrs-Suite“ von Thomas C. Duffi. „Ein herrliches, tiefgreifendes Konzert“, resümierte Katja Stolz in der Jahnhalle.