Susanne Schön

Es ist keine einfache Zeit für den Forst. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung war er aber nicht nur deswegen ein wichtiges Thema. Der Gemeinderat verabschiedete den bisherigen Revierförster Siegfried Parschau, der in Ruhestand geht. Der Steißlinger hatte mehr als 30 Jahre lang ein Auge auf den Steißlinger Wald.

Joachim Wingbermühle übernahm im Sommer kommissarisch, nun folgt Simon Heizmann. Der gebürtige Radolfzeller hat schon Erfahrungen als Revierförster in Kommunal- und Privatwäldern gesammelt.

Wetterextreme setzen dem Wald zu

Es ist keine einfach Zeit zu wechseln. Doch die Probleme des Waldes ähneln sich an vielen Stellen. Auch dem Steißlinger Wald machen Wetterextreme zu schaffen. Dazu gehören Stürme und Trockenheit. Dem so entstandenen Schadholz und geschwächten Bäumen folgten auf dem Fuße der Borkenkäfer und andere Schädlinge.

Wilfried Durejka vom Kreisforstamt hat trotz trauriger Lage den Humor nicht verloren: „Drei Damen machten uns den Start in dieses Jahr nicht leicht“, sagte er und zählte die Namen der Stürme auf. Wingbermühle fügte an: „Es sieht teilweise wie nach einem Krieg aus.“ Aufgrund von Sturm- und Käferholz habe die Kommune bereits jetzt den festgelegten Hiebsatz erreicht.

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Die Forstverwaltung will nun das Schadholz aus dem Wald entfernen, um dem Borkenkäfer die Grundlage zu entziehen. Erst wenn dies erreicht ist, werde sie mit planmäßigem Hieb und ausstehenden Pflegemaßnahmen beginnen können.

Gute Nachrichten in puncto Aufforstung

Auf die Frage im Gemeinderat, wie es um die Aufforstung stehe, hieß es aus Reihen der Forstexperten: Zum einen habe man ausreichend Baumsetzlinge bestellt und zum anderen gebe es eine erfolgversprechende Naturverjüngung im Steißlinger Forst. Nichtsdestotrotz werde der Forst ein Negativergebnis im Gemeindehaushalt verbuchen.

Die Förster und der Bürgermeister riefen Privatwaldbesitzer auf, Schadholz zu entfernen, damit sich Schädlinge nicht einnisten und der Wald sich schneller erholen könne. „Wer Wald hat, trägt auch Verantwortung“, sagte Durejka. Zumal in Steißlingen Kommunal- und Privatwald eng vernetzt seien.

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