Wird eine Straße saniert, bleiben für die Anlieger in der Regel Einschränkungen nicht aus. Betroffen sind zurzeit auch die Anwohner und das Hostel in der Friedinger Straße auf dem Abschnitt ab dem Kreisel „Am Posthalters Wäldle“. Was die Baustelle für den Betriebsablauf und die Gäste des Hostels mit sich bringt, schildert Sonia Joudi, Geschäftspartnerin von Lars Ellenberger, der 2017 das Hostel eröffnete.
Bauarbeiten sorgen für Chaos
Mit Beginn der Bauarbeiten Ende August habe das Chaos angefangen. Bis die Umleitung korrekt ausgeschildert war, hätten die Gäste Irrfahrten hinter sich gebracht. Wie Joudi sagt, habe auch die Müllabfuhr anfangs den Weg nicht gefunden, für die Zulieferer sei die weiträumige Umleitungsstrecke noch heute ein großer Umstand. Hinweise ständen zwar an den Ortseingängen, aber Schilder, wie die Leute zum Hostel kommen, würden fehlen. Die Gäste bekämen mit der Reservierung einen Anfahrtsplan, „wer bei 24 Stunden Öffnungszeit aber spontan eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, findet uns gar nicht.“ Da der Straßenabschnitt nachts für die Anlieger offen sei, verleite der schlechte Zugang auch dazu, unberechtigt über die Baustelle zum Hostel zu kommen.
Joudi betont aber, dass zu den Zuständigen bei der Stadt ein guter Kontakt bestehe. So sei der Beginn der Sanierung wegen der besten Reisezeit im Juli auf Ende August verschoben worden. Auch habe man sich einigen können, das Wasser erst nach dem Auschecken der Gäste abzustellen. „Morgens um acht Uhr lag der Betrieb lahm, die Kaffeemaschinen laufen dann nicht, die Gäste können nicht duschen und Reinigungskräfte nicht putzen“, erklärt Joudi.
Das Hostel bietet 60 Zimmereinheiten und sei seit Eröffnung 2017 gut belegt. Vergleichen könne man die Jahre nicht: „Als erstes Hostel in Singen mussten wir 2018/19 erst bekannt werden, 2020 kam Corona und in diesem Jahr schränkt die unsichere Lage die Reiselust ein“, so Sonia Joudi. Aber das Image werde getrübt, was an den Bewertungen abzulesen sei. Viele Gäste hätten zwar Verständnis, aber es kämen auch einige Beschwerden und negative Kommentare. So würden Taxis den Umweg über die Umleitung scheuen und die Fahrgäste am Kreisel raus lassen, einem Rollstuhlfahrer habe man aus diesem Grund die kompletten Kosten erlassen.
Nach Abschluss der Sanierung Ende November seien diese Mängel behoben, die Parksituation bleibe aber weiterhin ein Problem. Der neu eingerichtete Parkplatz bei den Schrebergärten sei schon vor Beginn der Bauarbeiten notwendig gewesen. Dass die Parkplätze an der Friedinger Straße nach neuer Planung wegfallen und durch Grünstreifen ersetzt werden sollen, kann Joudi nicht nachvollziehen.
Das sagt die Stadtverwaltung
Wie die Pressestelle der Stadt mitteilt, ist die Abteilung Straßenbau im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Wünsche des Hostels eingegangen und unterstützend tätig gewesen. Der öffentliche Parkplatz bei den Schrebergärten neben dem Hostel sei im Hinblick auf den Wegfall der Parkplätze an der Friedinger Straße erstellt worden. Mit 17 Plätzen biete er mehr Parkfläche als vor der Sanierung.