Man sieht es dem Boulderblöckle nicht an: Klein und kompakt mit 30 Grad Überhang bietet die Kletterwand viele Variationen auch für geübte Kletterer. „Ich habe immer daran geglaubt“, sagt Initiator Horst-Rainer Nies erfreut. Mit Unterstützung von Sponsoren konnte die Anlage nun bei den Spielplätzen und Sportanlagen an der Steißlinger Straße eröffnet werden. Von der Idee bis zur Aufstellung dauerte es nur knapp ein Jahr.
Bouldern sei mehr als ein Ersatz für Klettern, denn es erfordere Koordination, um sich zunehmend in der Wand zu bewegen, erläuterte Nies. Als ehemaliger Sportlehrer am Friedrich-Wöhler-Gymnasium hatte er schon vor 23 Jahren die Kletterwand an der Münchriedhalle auf den Weg gebracht, noch heute setzt sich der Über-80-Jährige für den Sport ein. Die Stadt sagte ihre Unterstützung für eine Boulderwand zu, wenn sich Sponsoren beteiligen würden. Die waren schnell gefunden und Nies nahm Kontakt mit der Architektin Aline Otte vom Büro für Raumsport in Stuttgart auf.
Möglichst viele Griffe auf kleinstem Raum
Otte hat schon ähnliche Projekte realisiert. Sie klettert selbst und hat für die Singener Anlage eine kompakte Boulderwand mit so vielen Griffen konzipiert, wie auf kleinstem Raum unterzubringen sind. „Man kann gut 300 Routen zusammenstellen, da ist für jeden was dabei“, erklärte Otte. Die Griffe seien nicht zu eng und so gesetzt, dass Varianten für jedes Alter möglich sind. Das zeigte sich schon bei der Eröffnung: Die bunten Griffe lockten schon einige Kinder an, die mit Abstützung des Vaters bis weit über den Erdboden in der Wand hinaufkletterten.
Wie Horst-Rainer Nies sieht auch Oberbürgermeister Bernd Häusler das Boulderblöckle als Ort der Begegnung. Der Standort wurde so gewählt, dass auch die umliegenden Schulen die Anlage nutzen können. Nies geht es vor allem um die Jugendlichen: „Mit der Anlage bieten wir ihnen ein zusätzliches Freizeitangebot, in der Wand können sie sich beweisen“, kündigte er an, dass es auch Einführungen geben wird.
Sein Dank galt den Sponsoren und Unterstützern, die über 18.000 Euro beigesteuert haben. Für alle offen, kann die Anlage bei Solarbeleuchtung auch abends genutzt werden.