Als kleines Unternehmen des Industriebetriebs Georg Fischer entstanden, ist Orbitalum Tools inzwischen über die regionalen Grenzen hinaus auf dem Weltmarkt etabliert. Der SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch und Singens SPD-Abgeordneter Hans-Peter Storz haben sich nun in einem Informationsgespräch erklären lassen, welche Herausforderungen die Firma zu bewältigen hat und wie es allgemein um die Wirtschaft im Land steht.

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Das Singener Unternehmen beschäftigt sich seit jeher mit der Produktion und Vermarktung von Geräten, die die Arbeit im industriellen Rohrleitungs- und Apparatebau erleichtern sollen, wie Geschäftsführer Andreas Lier erklärte. Diese finden vor allem in der Lebensmittelindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie in Pharma- und Biotechindustrie Anwendung. „Unser Land ist deswegen wirtschaftlich so stark, weil mittelständische Unternehmen unser Rückgrat sind“, sagte auch Andreas Stoch, der großes Interesse für die Firma zeigte.

Stoch interessiert sich für Corona und Fachkräftemangel

Der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende interessierte sich vor allem für die Themen Fachkräftemangel und die Situation im Unternehmen während der Pandemie. Um neue Arbeitskräfte zu akquirieren bildet die Firma jährlich zwei Auszubildende zum Industriekaufmann oder zur Industriekauffrau aus, sagte Geschäftsführer Lier. Für Stoch sei es wichtig, in Bildung zu investieren. „Vor allem durch Weiterbildung können sich Menschen neue Qualifikationen aneignen, die sie persönlich und beruflich weiterbringen“, sagte der SPD-Politiker.

Andreas Lier und Markus Tamm, Geschäftsführer bei Orbitalum, nehmen Andreas Stoch, SPD-Landesfraktionsvorsitzender, und Hans-Peter ...
Andreas Lier und Markus Tamm, Geschäftsführer bei Orbitalum, nehmen Andreas Stoch, SPD-Landesfraktionsvorsitzender, und Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter, (von links) zum Informationsgespräch in Empfang. | Bild: Graziella Verchio

Das Land müsse aber auch im Bereich Betreuung investieren. „Die Frauenerwerbsquote im Land ist weiterhin niedrig“, sagte er. Damit meint Stoch Frauen, die arbeiten. Mit besseren Betreuungsmöglichkeiten könnten auch Frauen besser den Weg zurück in den Beruf finden, findet er. Auf die Frage, wie man zugewanderte Menschen am besten integrieren könne, hatte Stoch ebenfalls eine Antwort: „Durch Bildung“.

Interaktives Studio für Mitarbeiter und Kunden

Wie auch in anderen Betrieben machte die Corona-Pandemie Orbitalum zu schaffen. „Wir haben in dieser Zeit ein digitales Studio entwickelt, dass nicht nur für die Kommunikation untereinander ein wichtiges Instrument war, sondern auch für den Austausch mit unseren Kunden“, erklärte Geschäftsführer Lier. So konnten Dank eines Green-Screen, also einer grünen Leinwand, auf der digital Bilder projiziert werden können, interaktive Präsentationen und Trainings durchgeführt werden.

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In Singen selbst befindet sich nur noch die Entwicklungsabteilung, die mit zwölf Personen besetzt ist. Die mechanische Fertigungsanlage für die Schweißermaschinen werde in anderen Niederlassungen vorgenommen, erklärte Lier weiter. Im Anschluss daran zeigte der Geschäftsführer im Testlabor, wie die entwickelten Maschinen funktionieren.

Andreas Lier zeigt seinem Kollegen Markus Tamm sowie den SPD-Abgeordneten Andreas Stoch und Hans-Peter Storz (von links) wie einfach es ...
Andreas Lier zeigt seinem Kollegen Markus Tamm sowie den SPD-Abgeordneten Andreas Stoch und Hans-Peter Storz (von links) wie einfach es ist, eine Orbitalschweißmaschine zu bedienen ist. | Bild: Graziella Verchio

Der Besuch bei Orbitalum war nicht das einzige Ziel vom SPD-Politiker Andreas Stoch: Er machte zudem einen Abstecher am Schülerforschungszentrum an der Hohentwiel-Gewerbeschule. Hier ließ sich Stoch zeigen, wie die jungen Ingenieure ein solarbetriebenes Flugzeug zusammenbauen.

Paulin Wirth und Elliot Terell, Schüler in der 10. Klasse am Hegau-Gymnasium, berichten den SPD-Landespolitikern Andreas Stoch (2.v.r.) ...
Paulin Wirth und Elliot Terell, Schüler in der 10. Klasse am Hegau-Gymnasium, berichten den SPD-Landespolitikern Andreas Stoch (2.v.r.) und Hans-Peter Storz (r.) sowie Schulleiter Stefen Fehrenbach (Mitte), wie sie ein solarbetriebenes Flugzeug konstruieren. Die jungen Ingenieure loben die Ausstattung des Schülerforschungszentrums. Ohne dieses hätten sie keine Möglichkeiten, mit Geräten wie einem 3-Drucker zu arbeiten und zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln. | Bild: Carmen Haberland

Dabei müssen die jungen Techniker einen komplizierten rechtlichen Rahmen beachten. Übersteige das Gewicht eines ferngesteuerten Fluggeräts 2,5 Kilogramm, müssten Aufsichtsbehörden der Luftfahrt einbezogen werden. Derzeit nutzen etwa 50 Schülerinnen und Schüler die Angebote des Schülerforschungszentrums, die von drei Lehrern und einer Lehrerin betreut werden.

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