Sie holt aus, rollt die Kugel auf die Holzbahn – und schwupps: Mit großem Geklapper purzeln die Kegel. Gertrud Klein hat auf der mobilen Kegelbahn des Singener Emil-Sräga-Hauses alles abgeräumt. Betreuungskräfte und Heimbewohner klatschen. „Kegeln ist gesund. Es fördert die Treffsicherheit. Es ist eine gesellige Aktivität und es stärkt die Muskeln“, erläutert Karin Strehle. Sie ist die Tochter der Heimbewohnerin Gertrud Klein und arbeitet als Betreuungskraft im nach dem Gründer der Hegau-Baugenossenschaft benannten Pflegeheim in der Singener Südstadt. Die Kegelbahn kommt hier regelmäßig zum Einsatz. Da sie transportabel ist, kann man sie draußen oder auch in den einzelnen Wohnbereichen verwenden.

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Den Anstoß für die neu aufgekommene Kegel-Leidenschaft im Emil-Sräga-Haus gab Betreuungskraft Hanni Hassfeld. „Angehörige fanden die Idee gleich so toll, dass sie mir einfach Geld dafür zugesteckt haben“, erläutert sie. Die 1000 Euro für die Bahn aus Birkenholz namens „Kugelmax“ waren bald beisammen. Das Schöne daran sei, dass fast jeder mitmachen könne. Auch Menschen mit stärkeren körperlichen Einschränkungen. Dazu Hanni Hassfeld: „Die Bahn hat eine Abrollhilfe.“ Wenn man es also nicht mehr kann, braucht man den Ball nicht einmal zu rollen, sondern kann ihn nur auf dieses schräge Brett auflegen.

Das Ganze habe auch eine soziale Komponente. „Die Teilnehmer helfen sich gegenseitig“, so Hanni Hassfeld. Zudem kurble das Kegeln das Gedächtnis an. Beispielsweise, wenn man überlegen muss, wie der Ball rollen soll – oder wenn die Punkte zusammengezählt werden. Auch wecke es Erinnerungen an frühere Kegelausflüge und rege zum Erzählen an.

Wichtiger Baustein für die Aktivierung

Heimleiterin Katarzyna Antos weiß darum wie wichtig es ist, die Bewohner geistig anzuregen. „Kegeln hält fit, man ist unter Menschen – und ich wünsche mir, dass die Teilnehmer dabei lange glücklich bleiben.“ Verschiedene andere Aktivierungen seien weitere wichtige Bausteine – vom Basteln über das Einbeziehen der Bewohner ins Kochen bis hin zum Projekt Gartenfreunde.

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