Die Singener Innenstadt ist um ein weiteres Parkhaus reicher. Mit Monatsbeginn ist das neue Parkhaus Singen an der Julius-Bührer-Straße in Betrieb gegangen. 382 Stellplätze verteilt auf 16 Ebenen stehen ab sofort zur Verfügung und sollen dafür sorgen, dass der Parksuchverkehr in der Hohentwiel-Stadt weiter minimiert wird.

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Bei der Eröffnung des Parkhauses, das nicht nur von einer Bauherrengemeinschaft umgesetzt wurde, sondern auch als eines der wichtigsten Projekte im Stadtbild für dieses Jahr gilt, hob Oberbürgermeister Bernd Häusler die Bedeutung des Baus hervor: „Das Thema Auto wird es in den nächsten Jahrzehnten noch geben, um das Thema Mobilität weiter zu ermöglichen“, sagte er bei der Eröffnung.

Haben das neue Parkhaus an der Julius-Bührer-Straße eröffnet (von links): Thomas Mügge, Norbert Bauer, Oliver Fischer, Helmut Joos, Jens ...
Haben das neue Parkhaus an der Julius-Bührer-Straße eröffnet (von links): Thomas Mügge, Norbert Bauer, Oliver Fischer, Helmut Joos, Jens Heinert, OB Bernd Häusler, Albert Eble, Philipp Roth-Schuler, Laurent Burkhart und Jörg Wuhrer. | Bild: Matthias Güntert

Viele Menschen würden laut Häusler nach wie vor mit dem Auto in die Stadt kommen und diese bräuchten zentrumsnahe Parkmöglichkeiten. Dazu zählen für den Singener Rathauschef vor allem die vielen Berufspendler und Einkäufer. „Es ist deshalb besser, Autos zentrumsnah zu stapeln, anstatt dass sie weitere Flächen wegnehmen“, so Häusler weiter.

Neubau war eine Herausforderung

Laut Bauherr Oliver Fischer sei es ein langer und zum Teil auch steiniger Weg zu einem modernen und neuen Parkhaus gewesen. So habe man sich etwa dazu entschieden, das Vorgänger-Parkhaus mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit sowie eines risikobehaftetem Sanierungsaufwandes abzureißen. Der Startschuss für das Parkhaus sei 2017 gefallen, 2020 sei der Abbruch eingeleitet worden. „Die Nähe zur Bahn, das Grundwasser, der beengte Bauraum und die Polizeieinfahrt waren echte Herausforderungen“, sagte Architekt Jörg Wuhrer. Dennoch bezeichnete er den Standort als ideal.

Die Außenfassade ist ein echtes Hingucker: Die Streckmetall-Fassade gibt es so nur einmal auf der Welt.
Die Außenfassade ist ein echtes Hingucker: Die Streckmetall-Fassade gibt es so nur einmal auf der Welt. | Bild: Matthias Güntert

Dies liege laut Fischer vor allem daran, dass er sich an der Grenze zu Innenstadt befinde und sich zudem viele Wirtschaftsunternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. „Deshalb bieten wir einen Mix aus Langzeit- und Kurzzeitparkplätzen an“, ergänzte Fischer. Bei Bedarf könne die Anzahl an jeweiligen Stellplätzen variiert werden.

210 Stellplätze mehr als im alten Parkhaus

Aktuell seien 210 Langzeitstellplätze in Betrieb, der Rest seien Kurzzeitstellplätze. Ohnehin habe sich die Anzahl an Stellplätzen laut Fischer vom alten zum neuen Parkhaus um 210 erhöht, denn das bisherige hatte nur 173 Plätze. Wie anspruchsvoll der Bau tatsächlich war, schilderte OB Bernd Häusler.

Das neue Parkhaus trägt den Namen Parkhaus Singen.
Das neue Parkhaus trägt den Namen Parkhaus Singen. | Bild: Matthias Güntert

Laut seiner Aussage hätten die Bauherren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen. Doch die Nähe zur Bahn und vor allem zur Oberleitung hätte dies nicht zugelassen.

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Wie viel die Bauherrengemeinschaft in das neue Parkhaus investiert habe, darüber wolle Oliver Fischer keine genauen Angaben machen. Er bezifferte den Betrag auf eine siebenstellige Summe. „Wir liegen in etwa bei ähnlichen Baukosten wie beim neuen Parkhaus Am Gleis“, so Fischer weiter. Dieses wurde jüngst von den Stadtwerken Singen für rund sechs Millionen Euro gebaut.

Weltkriegsbombe kehrt nach den Ferien zurück

Bei der Eröffnung des neuen Parkhauses an der Julius-Bührer-Straße kündigte OB Bernd Häusler zudem an, dass ein uraltes Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, welches das alte Parkhaus geprägt hatte, schon sehr bald zurückkehren werde: die Weltkriegsbombe. Sie erinnert an die Luftangriffe auf Singen während des Zweiten Weltkriegs. Laut dem Rathauschef ist die Bombe derzeit eingelagert. Sie solle nach den Sommerferien wieder durch ein neues Gerüst am neuen Parkhaus beziehungsweise davor angebracht werden.