Der erste Piks war noch eine Sensation. Der zweite gehörte irgendwie dazu. Und nun beim dritten Piks ist es schon fast Routine. Die Rede ist vom mobilen Impfteam des Kreiszimpfzentrums (KIZ) in Singen, das aktuell Bewohnern und Personal in Pflegeheimen die Drittimpfung verabreicht. Das Singener Emil-Sräga-Haus war an Silvester das erste Pflegeheim im Landkreis, in dem Bewohner und Pflegekräfte gegen das Coronavirus geimpft wurden. Nun gehört es wieder zu den ersten Häusern, bei dem das Impfteam zu Gast war.

Heimleiter Dominik Eisermann (links) und Pflegefachkraft Jennifer Speck ziehen für die Drittimpfung mit dem Biontech-Impfstoff durch das ...
Heimleiter Dominik Eisermann (links) und Pflegefachkraft Jennifer Speck ziehen für die Drittimpfung mit dem Biontech-Impfstoff durch das Singener Emil-Sräga-Haus. | Bild: Uli Zeller

Stefanie Matzner, mobile Impfteamkoordinatorin des KIZ Singen, berichtet auf Nachfrage des SÜDKURIER während der Aktion: „Wir haben jetzt ein anderes Problem als bei den Erstimpfungen Anfang des Jahres. Damals war der Impfstoff knapp. Jetzt wird die Zeit knapp.“ Denn das Kreisimpfzentrum bestehe nur noch bis 22. September. Dann schließe es seine Pforten. Danach übernähmen niedergelassene Arztpraxen die Impfung, informiert das Landratsamt auf seiner Homepage. Dominik Eisermann, Heimleiter des Emil-Sräga-Hauses, hinterfragt die Entscheidung, Impfzentren nun zu schließen: „Wir haben über 50 Pflegeheime im Landkreis.“ Es bedeute für die Hausärzte einen immensen Kraftakt, wenn sie die ganzen Pflegeheime mit der Drittimpfung bedienen müssten. Schließlich seien sie mit Erst- und Zweitimpfungen schon ausgelastet.

Aufgezogene Spritzen mit Biontech-Impfstoff liegen in einer Nierenschale.
Aufgezogene Spritzen mit Biontech-Impfstoff liegen in einer Nierenschale. | Bild: Uli Zeller

Die Mitarbeiter des mobilen Teams hat im Emil-Sräga-Haus 69 Drittimpfungen verabreicht, davon 42 für Heimbewohner und 27 für Mitarbeiter. Im Pflegeheim in der Singener Freiburger Straße wurde bei allen drei Impfungen der Impfstoff von Biontech verabreicht. Es habe bei der aktuellen Aktion vor allem Drittimpfungen gegeben, so Stefanie Matzner vom Kreisimpfzentrum. Eine Erstimpfung sei auch dabei gewesen, ergänzt Dominik Eisermann, Heimleiter des Emil-Sräga-Hauses. „Die Impfung bei uns im Haus war eine Hauruck-Aktion“, bestätigt Eisermann. Viele Formulare mussten ausgefüllt und Unterschriften eingeholt werden, um das Impfteam noch vor der Schließung des Impfzentrums ins Haus zu bekommen.

Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamts Konstanz, bestätigt auf SÜDKURIER-Nachfrage den hohen bürokratischen Aufwand, den Pflegeheime zu bewältigen hätten, damit ein Impfteam ins Haus kommen kann. „Bei den Auffrischungsimpfungen werden Bewohner und Pflegepersonal geimpft. Bei den Aktionen werden außerdem Bewohner geimpft, die noch keine oder erst eine Impfung erhalten haben“, erklärt Marlene Pellhammer.