Nach fast drei Jahren Pandemie konnte der SPD-Ortsverein wieder seinen Neujahrsempfang im Theater Die Färbe abhalten. Die Reden waren geprägt von der Sorge um den Frieden in Europa. SPD-Parteikollege Daniel Born, der stellvertretende Landtagspräsident, stellte die Notwendigkeit von Zusammenhalt in der Gesellschaft in den Mittelpunkt seiner Ansprache.

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Eigentlich sei das Jahr 2022 in Bezug auf Corona relativ gut gestartet, blickte der Ortsvereinsvorsitzende Berthold Jörke zurück. Doch dann kam der 24. Februar und nichts war mehr wie es war. „Der Überfall auf die Ukraine wird besonders den Jüngeren im Gedächtnis bleiben“, so Jörke. Wichtige Themen wie die steigenden Preise auf dem Wohnungsmarkt, die Klimakrise, die Gleichbehandlung und der Schutz von Menschen, die sich für die Sicherheit einsetzen, seien erstmal in den Hintergrund gerückt.

„Der Überfall auf die Ukraine wird besonders den Jüngeren im Gedächtnis bleiben“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende Berthold ...
„Der Überfall auf die Ukraine wird besonders den Jüngeren im Gedächtnis bleiben“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende Berthold Jörke. | Bild: SPD

Auch Oberbürgermeister Bernd Häusler sprach diese Themen an. „Bis 2035 wollen wir in Singen klimaneutral werden, doch das ist eine Herkulesaufgabe, die Zeit und Geld braucht“, so Häusler. Weitere wichtige Themen in Singen seien die hausärztliche Versorgung, der Wohnraummangel und das Thema Krankenhaus. „Eine zweite Klinik im Landkreis muss – neben der Klinik in Konstanz – in Singen bleiben“, sagte Häusler. Der Stadtpräsident von Schaffhausen, Peter Neukomm, zollte der Stadt Singen große Hochachtung für das Ziel der Klimaneutralität.

„Neue Zeiten bringen neue Ideen und machen neue Kräfte mobil“ – mit diesem Zitat von Marie Juchacz, der Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, begann Daniel Born seine Rede. Mit der Zeitenwende habe man nun neue Kräfte wiederentdeckt. Mit diesem neuen Zusammenhalt habe Putin nicht gerechnet, ist Born überzeugt. Zusammenhalt müsse in den Kommunen beginnen. „Wichtig ist es, jedem Kind und Jugendlichen klar zu machen, Du bist ein Teil dieses Zusammenhalts“, sagte Born.

Lust auf andere Meinungen haben

Die Ungleichverteilung von Macht und Chancen sei ein Missstand, den man überwinden müsse. Dafür sei vor allem Respekt ein wesentlicher Baustein. Außerdem sieht er den Diskurs als zweiten Baustein: „Wir müssen Lust drauf haben, zu erfahren, was die Meinung des Anderen ist“, sagte Born. In der Bildungspolitik sei der Zusammenhalt besonders wichtig. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl betonte ebenfalls, dass man soziale Themen nicht vergessen dürfe. Der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz berichtete kurz über den Rekordhaushalt des Landes, der mit mehr als 125 Milliarden Euro kurz vor Weihnachten beschlossen wurde.

Nach den Ehrungen stellten sich (von links) Hans-Peter Storz, Regina Brütsch, Daniel Born, Lina Seitzl, Rolf Naudascher (50 Jahre), ...
Nach den Ehrungen stellten sich (von links) Hans-Peter Storz, Regina Brütsch, Daniel Born, Lina Seitzl, Rolf Naudascher (50 Jahre), Claudia Weber, Walafried Schrott, Manfred Klemann (50 Jahre) und Berthold Jörke zum Gruppenbild auf. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Im Rahmen des Neujahrsempfangs hat die Ehrung langjähriger Mitglieder Tradition. 50 Jahre in der SPD sind Manfred Klemann und Rolf Naudascher. Nicht persönlich entgegennehmen konnten ihre Ehrung Ottokar Haug (65 Jahre), Dietmar Johann (60 Jahre) und Winfried Rieger (50 Jahre). Walafried Schrott erinnerte in seiner Laudatio für Manfred Klemann an die Zeit, als dieser in die SPD eingetreten ist. „Von Dietmar Johann habe ich damals einen Zettel mit dem Mitgliedsantrag bekommen“, erinnerte sich Klemann. Claudia Weber fasste das Engagement von Rolf Naudascher während 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft auf. Regina Brütsch würdigte das große Engagement von Dietmar Johann für die SPD.

Erinnerung an ein erfolgreiches Jahrzehnt

Daniel Born blickte aber auch kurz auf die Zeit der 1970er Jahre, als Willy Brandt und Helmut Schmidt für eine Aussöhnungspolitik gewirkt haben. Genau in dieser Zeit traten Klemann und Naudascher in die SPD ein.