Der Treffpunkt Horizont des Hospiz- und Palliativzentrums hatte am Dienstag zu einer musikalischen Lesung geladen. „Dies ist ein Ort der Begegnung“, begrüßte Elisabeth Paul die Gäste „und deshalb wünschen wir uns, dass es hier immer wieder solche Veranstaltungen gibt, wo die Menschen einen schönen Abend genießen können“, fügt sie hinzu.
Sanfte Saxophonklänge, Fotos, Texte
Der Journalist und Autor Johannes Fröhlich aus Konstanz und der Saxophonist Benny Engel aus Überlingen boten den Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Abgerundet wurde es durch Fotografien von Elisabeth Paul. Zu den sanften Saxophonklängen von „La vie en rose“ eröffnete Johannes Fröhlich die Lesung mit einem „Liebeslied an die Provence“. Viele der vorgetragenen Texte und Gedichte stammten aus seinem Buch „Die verlorene Zeit – Übungen zum Gedicht“.
Sie variierten von leicht und humorvoll, wie beispielsweise die „Ode an das Fahrrad“, welches man zur Not auch schieben kann, bis hin zu tiefsinnig und nachdenklich, wenn Johannes Fröhlich „Herr Niemand“ vorstellte, einen Reichsbürger, der mit Vorliebe seine Mitmenschen denunziert. Mit seinem akrobatischen Wortwitz, der wie ein Feuerwerk zündete, erstaunte und amüsierte der Autor die Zuhörer immer wieder aufs Neue.
Ein Experiment in 32 Kapiteln
Und als Benny Engel zum Saxophon griff und mit Liedern wie „Somewhere over the Rainbow“ oder „Stand by me“ die Lesung musikalisch begleitete, wurde schnell klar, dass das Projekt der Beiden, die immer wieder zusammen auftreten, ein Erfolgreiches ist.
Mit den Worten „Ergebenster Meister“ beginnen die jeweiligen Kapitel aus Fröhlichs neuestem Werk „Beethovens Klaviersonaten – Ein Experiment in 32 Kapiteln“ und gemeint ist damit kein Geringerer als Beethoven selbst. Es ist eine gedankliche Auseinandersetzung mit dem großen Komponisten. Von Buddha bis Bardot, es gibt kaum ein Thema, das in diesen 32 Kapiteln nicht behandelt wird. Nach einer heiteren Zugabe mit dem Titel „Ode an die Wurstverkäuferin“ entließ das Publikum die beiden Künstler unter viel Applaus.