Frau Dammer, was ist das Spielmobil und wo ist es unterwegs?

Das Spielmobil ist eine Einrichtung der Stadt Singen und seit vielen Jahren in den Sommerferien in Singen und den Ortsteilen unterwegs. Jeweils eine Woche lang bleiben wir an einer Station. Wir kommen mit drei Bauwagen, in denen unser Material gelagert ist, und bieten ein Kreativ- und Bewegungsprogramm für Kinder und Jugendliche an.

Seit wann sind Sie dabei?

Ich kenne das Spielmobil noch aus meiner eigenen Kindheit. Ich bin in Beuren an der Aach groß geworden und da war es immer toll, wenn das Spielmobil vorbeigekommen ist. Mit 18 war ich dann zum ersten Mal als Betreuerin dabei.

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Und sind dann dabei geblieben?

Nach meinem Fachabitur am Wirtschaftsgymnasium habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kinder- und Jugendtreff Südpol absolviert und das Spielmobil war meine erste Aufgabe. Mir hat die Arbeit so viel Spaß gemacht, dass ich gleich anschließend meine Ausbildung zur Erzieherin begonnen habe. Seit neun Jahren in Folge bin ich beim Spielmobil dabei. Heute leite ich den Südpol und bin auch für die Organisation des Spielmobils zuständig.

Braucht man Vorkenntnisse, um als Betreuer beim Spielmobil mitzumachen?

Nein, im Grunde kann jeder ab 14 Jahren mitmachen. Eine Obergrenze gibt es nicht. Eigentlich gibt es nur eine einzige Voraussetzung: Man sollte Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben.

Muss man die ganzen sechs Wochen mitmachen?

Nein, natürlich nicht. Man muss nur mindestens eine Woche dabei sein. Einzelne Tage sind nicht möglich.

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Verdienen die Betreuer dabei etwas?

Ja, sie erhalten eine Vergütung. Die liegt, je nach Vorkenntnissen, zwischen 40 und 60 Euro am Tag. Eine ausgelernte Erzieherin bekommt natürlich mehr als eine Schülerin.

Wie viele Kinder werden betreut und wie viele Betreuer gibt es?

Es kommen zwischen 20 und 70 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren. In der Nord- und Südstadt sind es mehr Kinder als in den Ortsteilen. Das Spielmobil ist offen für alle Kinder. Wenn wir zum Beispiel in Beuren sind, können auch Kinder aus Singen dort hinkommen. Ich hatte schon mal Kinder, die waren die ganzen sechs Wochen dabei. Wir sind mindestens sechs und höchstens 14 Betreuer.

Und was wird mit den Kindern gemacht?

Wir bieten zehn bis zwölf Kreativangebote an. Das kann mal mit Holz, Textilien oder Ton sein. Für die Kinder, die nicht so gerne basteln, bieten wir ein Bewegungsprogramm an. Es gibt auch einen Spieltisch. Bingo ist da am meisten gefragt.

Warum sollte man Ihrer Meinung nach mitmachen?

Die Stimmung im Team ist richtig cool. Es sind auch schon viele Freundschaften entstanden. Man lernt jede Menge dazu. Es ist auch eine gute Zeit, um auszuprobieren, ob einem diese Arbeit liegt. Ein Zeugnis stellen wir übrigens auch aus. Das macht sich in Bewerbungen richtig gut. Das Wichtigste für mich ist aber, die glücklichen Kinder zu sehen. Und der Dank der Eltern ist einem auch sicher.