Jetzt hat die Stadtverwaltung die Reißleine gezogen: Die Stadt Singen hat sich nun auf Grund der aktuellen Corona-Lage dazu entschlossen, sämtliche Veranstaltungen städtischer Kultureinrichtungen abzusagen. Wie Pressesprecher Achim Eickhoff auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigte, hatte sich der Verwaltungsstab der Stadt, der am Dienstag tagte, zu dieser Vorgehensweise entschieden.
„Es ist aktuell nicht sinnvoll, zu Veranstaltungen einzuladen, in einer Zeit, in der die Infektionszahlen so sehr nach oben steigen“, nannte Eickhoff die Gründe hierfür. Die Stadt müsse hier auch als Vorbild fungieren. „Es wäre das falsche Signal“, so Eickhoff weiter. Hinzu käme, dass bei vielerlei Veranstaltungen die Abstandsgebote, die angesichts der steigenden Infektionszahlen noch wichtiger werden, nicht eingehalten werden könne. Die Stadthalle Singen sei laut Eickhoff von den Absagen nicht betroffen, da es sich um einen Eigenbetrieb handle.
Buchtaufe fällt nach 2020 erneut aus
Die erste Veranstaltung, die diesem Beschluss zum Opfer fällt, ist die für den 19. November geplante Buchtaufe der Publikationen „HTWL. Der Twiel im Blick“ und „Festung Hohentwiel“ im Kunstmuseum Singen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sei die Buchtaufe wegen Corona bereits mehrfach verschoben worden. Nun trifft es sie erneut.
„Die Buchtaufe ist ein kulturelles Event, bei dem nicht nur die beiden Publikationen präsentiert werden sollen, sondern ein Rahmen geschaffen wird, um sich mit anderen Besuchern austauschen zu können. Diesen Ablauf können wir mit den jetzt notwendigen Abstandsregelungen und Vorsichtsmaßnahmen in der Alarmstufe nicht verantworten“, werden Christoph Bauer, Leiter des Kunstmuseums, und Britta Panzer, Leiterin des Stadtarchivs, in einer Stellungnahme zitiert.
Buchtaufe soll 2022 nachgeholt werden
Geplant seien zwei Gesprächsrunden mit den Autoren, Herausgebern und der Verlegerin Annette Nünnerich-Asmus über die Entstehungsgeschichte der Publikation gewesen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, solle die Buchtaufe im Frühjahr 2022 nachgeholt werden, sollte es die pandemische Lage erlauben.