Dr. Christian Zwicker (64), Facharzt für Diagnostische Radiologie, ist als Chefarzt der Radiologie am Klinikum Singen zum 31. Dezember in den Ruhestand gegangen. Darüber informiert der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) in einer Pressemitteilung. Zwicker war seit Dezember 1992 im Institut für Radiologie am Klinikum Singen und in der ebenfalls in der Hohentwielstadt beheimateten Facharztpraxis für Radiologie und Neuroradiologie tätig. Auf seinen reichen Erfahrungsschatz müssen die Patienten laut Mitteilung aber nicht ganz verzichten: Er ist zwar offiziell als Chefarzt im Kollegialsystem in Ruhestand gegangen, aber in der Facharztpraxis für Radiologie und Neuroradiologie mit den Standorten Ärztehaus Singen, Jahrhundertbau Radolfzell und Strahlentherapie am Klinikum Singen ist er noch 20 Stunden pro Woche als angestellter Mediziner tätig und bringt hier seine Expertise vor allem in der Mammadiagnostik ein.

Der gebürtige Berliner studierte in Münster im Westfalen Medizin und interessierte sich für das junge und innovative Fach Radiologie. Während seiner einjährigen Assistenzarztzeit in der Inneren Medizin am Klinikum Konstanz fand er Gefallen an der Region. Nach einigen Jahren an der Charité in Berlin, zuletzt als Oberarzt in der Radiologie, zog es ihn zurück in den Süden. 1990 wurde das damals noch städtische Klinikum Singen unter dem damaligen OB Friedhelm Möhrle in Kooperation mit den Kliniken Schmieder zu einem Großgerätestandort, ein Kernspintomograph wurde beantragt und genehmigt und konnte 1991 in Betrieb genommen werden. Das war fast schon eine kleine Sensation: Die Uni-Kliniken in Freiburg, Ulm, Heidelberg und Tübingen verfügten über je einen Kernspintomographen, in Singen gab es zwei – einen in der Klinik und einen in der Praxis EMSA. Anderthalb Jahre arbeitete der junge Radiologe sowohl in Berlin als auch in Singen. Ab Dezember 1992 kam Christian Zwicker, der mittlerweile habilitiert war, gänzlich nach Singen, am Klinikum entstand ein Radiologisches Zentrum. Hier arbeitete er zunächst im Konsiliararztmodell zusammen mit dem früheren Chefarzt Professor Dr. Ulf Görtler und war leitend zuständig für den MRT und das CT. Daneben war er bei einer radiologischen Gemeinschaftspraxis eingestiegen. Gemeinsam mit dem früheren Geschäftsführer der HBH-Kliniken, Friedbert Lang, gelang es Zwicker zusammen mit Dr. Peter Uhrmeister, Professor Dr. Johannes Lutterbach und Dr. Mari Bjørnsgård eine Strahlentherapie – heute ein wichtiger Bestandteil in der onkologischen Patientenversorgung – auf dem Gelände des Klinikums Singen zu etablieren. GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber dankte Dr. Christian Zwicker für dessen Einsatz zum Wohle der Patienten, aber auch für das Engagement bei der Weiterentwicklung des Klinikstandorts. Die offizielle Verabschiedung erfolgt im Rahmen einer Chefärzte-Konferenz.

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