Einige Feuerwehrleute in Singen hatten von Sonntag auf Montag eine sehr unruhige Nacht. Wie Gesamtkommandant Mario Dutzi berichtet, rückte die Feuerwehr zu zwei aufwändigen Einsätzen aus – und das am Ende eines Wochenendes, an dem die Feuerwehrleute seit Donnerstag insgesamt neun Mal alarmiert worden seien. Größtenteils habe es sich um kleinere Einsätze gehandelt – bis die Feuerwehr am Sonntag um 20.50 Uhr zu einem Zimmerbrand in der Harsenstraße in der Singener Nordstadt ausrücken musste.

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Im Schlafzimmer einer Wohnung hätten eine Matratze und ein Teil des Bettes gebrannt, so Dutzi. Durch einen beherzten Einsatz mit Wassereimern habe einer der Bewohner das Feuer allerdings kleiner halten können. Dadurch habe er zweifellos einen größeren Schaden verhindert. Der Feuerwehrkommandant weist aber auch auf das Risiko hin, das mit solchen Initiativen von Laien verbunden ist, zumal bei einem nicht ganz kleinen Feuer wie dem am Sonntagabend. „Letztlich ist das höchste Gut immer der Mensch“, sagt Dutzi – und meint, dass man sich bei Feuer im Zweifelsfall in Sicherheit bringen sollte.

Der Bewohner, der dem Feuer mit Wassereimern zu Leibe gerückt war, war laut dem Feuerwehrkommandanten auch eine von drei verletzten Personen, die Rauchgasvergiftungen erlitten. Zwei davon seien sogar ins Krankenhaus gekommen.

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Die Einsatzkräfte mussten am Ende nur noch löschen. Danach haben sie die Wohnung kontrolliert, ausgeräumt und belüftet. Die Wohnung sei allerdings nun unbewohnbar, laut Dutzi war die Hitzeentwicklung so groß, dass sogar die Lampen an der Decke angefangen hätten zu schmelzen. Beamte der Kriminalpolizei seien vor Ort gewesen, um die Brandursache zu ermitteln, sagte Nicole Minge, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf Anfrage. Laut einer Mitteilung der Feuerwehr habe sich die brennende Matratze in einem Kinderzimmer befunden. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ermittelt die Polizei wegen einer fahrlässigen Brandstiftung. Die Ermittlungen dauern an“, heißt es in der Meldung weiter. Etwa 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren laut Mario Dutzi in neun Fahrzeugen vor Ort. Gegen 22.15 Uhr sei der Einsatz zu Ende gewesen.

Nächtlicher Alarm im Industriegebiet

Eine ruhige Nacht sollte für die Feuerwehrleute damit indes nicht anbrechen. Gegen 0.30 Uhr am frühen Montagmorgen sei der nächste Alarm eingegangen, in diesem Fall von einer Brandmeldeanlage in einem Betrieb im Industriegebiet. Dort seien auch Mitarbeiter der Nachtschicht vor Ort gewesen, sagt Dutzi. Diese hätten von Rauchentwicklung im Keller gesprochen. Daher habe er weitere Kräfte aus Überlingen am Ried und der Abteilung Stadt nachalarmiert.

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Am Ende habe sich herausgestellt, dass eine technische Ursache zu vermehrter Nebelbildung mit einer Chemikalie geführt habe. Daher sei dann auch der Gefahrstoffzug der Singener Feuerwehr angerückt. Das Problem konnte indes rasch behoben werden. Die Feuerwehrleute konnten mit den Mitarbeitern die technische Ursache beheben und die Räume lüften. Eine Gefahr sei bei dem Vorfall nicht entstanden. Von einem entzündlichen Gemisch sei man weit entfernt gewesen, sagt Dutzi. Nur einatmen hätte man den Nebel nicht sollen. Etwa 40 Feuerwehrleute waren in neun Fahrzeugen im Einsatz, der bis etwa 2.30 Uhr in der Nacht dauerte.

 

Aktualisierung 23. Mai 2023: Brandursache beim Feuer in der Harsenstraße