Landschaftsfotografie kann mehr sein als nur Abbild. Das zeigen die Schwarz-Weiß-Fotografien von Toni Schneiders (1920-2006), der das Bild vom Bodensee revolutionierte. Auch der Überlinger Fotograf Achim Mende betritt Neuland, er sieht die Welt am liebsten von oben aus der Vogelperspektive und entwirft mit seinen Luftaufnahmen ein neues Bild der Bodenseeregion.

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Die Frage, wie die Schönheit der Landschaft neu gezeigt werden kann, treibt ihn auch nach 20 Jahren noch an. Speziell die Schönheiten vor der eigenen Haustür: „Ich kann mich an der Landschaft nicht sattsehen“, erzählt Mende, dass er gern Dinge ausprobiere und es als Herausforderung sieht, die Landschaft fotografisch neu zu entdecken.

Foto mit Heliumballon und Fallschirm

Dabei nutzt er modernste Techniken, die die Gäste immer wieder zum Staunen brachten. So schickte er einen Heliumballon samt Kamera und Fallschirm 36.000 Meter hoch in die Stratosphäre und fotografierte 360 Grad Panoramabilder von Landschaften, er zeigt ungewöhnliche Perspektiven und hält stimmungsvolle, fast magische Momente fest.

So hat Achim Mende das Niedrigwasser am Bodensee im Bild festgehalten.
So hat Achim Mende das Niedrigwasser am Bodensee im Bild festgehalten. | Bild: Achim Mende

Von oben fotografiert gleicht ein über den See schwebender Zeppelin einem dahinziehenden Wal. Was man als eine Raffinerie erkennt, ist die Kulisse der Seebühne in Bregenz. Scheinwerfer fahrender Autos zeichnen Lichtspuren und die Insel Mainau könnte auch in der Südsee fotografiert sein.

Sein neues Projekt: Leuchtende Lichtkreise

Zurzeit beschäftigen Mende Kreise, leuchtende, fast mysteriöse Lichtkreise, die wie ein Heiligenschein über Bäumen, der Imperia in Konstanz oder den Pfahl-bauten in Unteruhldingen schweben. „Inzwischen bin ich Nachtarbeiter“, erklärte Mende, dass eine Drohne, an der kleine Scheinwerfer befestigt sind, um das jeweilige Objekt kreist.

Leuchtende Kreise um die Sehenswürdigkeiten am See sind Mendes jüngstes Projekt.
Leuchtende Kreise um die Sehenswürdigkeiten am See sind Mendes jüngstes Projekt. | Bild: Achim Mende

Seine Bilder entstehen im Kopf, ihm gehe es darum, neue Ideen umzusetzen, erläuterte er im Gespräch mit Museumsleiter Christoph Bauer.

Wie schon Toni Schneiders‘ Fotografien ein „neues Sehen“ begründeten, möchte auch Achim Mende eine neue Bildsprache für die Region etablieren.

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