Eine besonders heimelig dekorierte Fensterfront ist seit dem 1. Dezember an der Thurgauer Straße beim Hospizzentrum Horizont zu sehen. 24 Lampen sind dort an der breiten Front des Treffpunkts links neben dem Café in verschiedenen Grüppchen aufgehängt. Jeden Tag werden einige Buchstaben enthüllt, bis an Heiligabend das Rätsel komplett gelöst sein wird.
Elisabeth Paul hatte die Idee für die künstlerische Dekoration, wenn schon alle Veranstaltungen im Horizont bis auf Weiteres abgesagt sind. Eigentlich hätte bis zum 3. Dezember das Rahmenprogramm für die Ausstellung „Trost“ der Heidelberger Künstlerin Gülay Keskin stattfinden sollen. Konzerte, Lesungen, Meditationen und anderes waren geplant und diese wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt oder sind nun verschoben worden. „Letztes Jahr im Advent konnten wir nur Adventsvideos drehen“, erinnert sich Sandra Storz vom Treffpunkt Horizont. Da war das gesellschaftliche Leben in Deutschland im Lockdown. Doch nun gibt es auch Laufkundschaft vom Einkaufszentrum und die Besucher im Café Horizont wird es sowieso freuen, wenn das große Fenster schön erleuchtet ist.
Hospizzentrum will weiter eine Stütze sein
„Wir haben nach der Absage der Veranstaltungen schon gedacht, es gehen nun bald überall die Lichter aus“, sagt Elisabeth Paul. Das Hospizzentrum möchte zeigen, dass es weiterhin als Stütze da ist und seine Hilfe weitergeht. Mit den Lampen wolle man erreichen, dass das Hospiz, dieser ganz besondere Ort, auch nach außen strahlt, erklärt Paul.
Elisabeth Paul, die auch für den Trauerort im Hospiz zuständig ist, hat die Lampen aus Seidenpapier selbst gestaltet. Die von Hand gearbeiteten Lampen erhielten durch gelben Schellack auf der Außenseite jede für sich eine ganz besondere Note. Bis zum 24. Dezember wird jeden Tag eine Lampe mehr im Fenster erleuchten und es werden dabei immer mehr Buchstaben entschlüsselt, die dann einen derzeit noch geheimen Satz ergeben.

Da der Raum des Treffpunkts Horizont, in dem die Lampen nun hängen, derzeit nicht für persönliche Begegnungen genutzt werden kann, soll zumindest die Botschaft, die am Ende zu lesen sein wird, nach außen getragen werden. „Wir wünschen uns, dass die Menschen in dieser Zeit besonders achtsam auf sich hören und sich auch mal was Gutes gönnen“, sagt Elisabeth Paul. Eine ruhige, besinnliche Adventszeit führe sicherlich auch dazu, dass man am Heiligabend zufrieden mit der Familie oder Freunden zusammen sein kann.
Michaela Hug und Yvonne Hartusch vom Café Horizont und ihr gesamtes Team wollten ihre Gäste eigentlich am heutigen Freitag mit verlängerten Öffnungszeiten bis 21.30 Uhr verwöhnen. Doch auch das mussten sie wegen der Corona-Situation absagen. „Wir wollen die Adventsstimmung im Café aber mit besonderen Angeboten wie Sternenstaubkeksen, selbst gemachtem Glühwein und selbst gebackenen Kuchen aufrechterhalten“, so Hartusch.
Andacht und Trauerarbeit
- Zur Einstimmung auf die Adventszeit sei die Veranstaltung „Advent im Fadenkreuz“ empfohlen. Die besinnliche Andacht findet heute, Freitag, 3. Dezember, um 18 Uhr in der St. Peter und Paul-Kirche statt.
- Für Gespräche stehen die Ehrenamtlichen des Trauerortes Horizont für Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, weiterhin immer mittwochs von 12 bis 13 Uhr zum Gespräch zur Verfügung.