
Storz verpasst Wiedereinzug
Die SPD kam nur auf 15,9 Prozent, das sind 12,7 Prozent weniger als 2011. Der Singener SPD-Kandidat Hans-Peter Storz, der bei der Wahl 2011 erstmals in den Landtag einzog, konnte seinen Sitz nicht verteidigen. Die Enttäuschung war ihm deutlich anzumerken: „Ich bin geschockt, die Parteien im Bundestag wurden abgestraft und die AfD spielt mit den Ängsten der Menschen." Er habe in Singen trotzdem viel Zuspruch erhalten.Grenzenloser Jubel bei den Grünen: In der Gems lagen sich Kandidatin Dorothea Wehinger und der letztmalige Kandidat Udo Engelhardt in den Armen, der wegen gesundheitlicher Probleme unerwartet seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Wehinger zeigte sich überwältigt vom Wahlerfolg in Singen und vom guten Abschneiden auch in Stockach.

Es gab armweise Blumen für die grüne Kandidatin, die wiederum Schokolade an ihre Mitstreiter verteilte. Es war die mit Abstand munterste Wahlparty in Singen. Die CDU hat in Singen 14,5 Prozent verloren und erreichte 22,7 Prozent. Bei der Wahl 2011 lag die CDU noch bei 37,2 Prozent, Kandidat Wolfgang Reuther hatte seinen Sitz im Landtag sicher. „Ich habe vor der Wahl gesagt, dass die Wahl in Singen entschieden wird und so ist es", sagte er enttäuscht, aber gefasst. Er hätte nie gedacht, dass die AfD in Singen so viele Stimmen holen würde. Das gute Abschneiden der AfD entlockte selbst dem sonst so nüchtern auftretenden Wolfgang Gedeon bei der Wahlparty in der „Goldenen Kugel" ein Lächeln. „Ich bin hoch zufrieden. Wir hatten 15 Prozent angepeilt. Das haben wir erreicht", kommentierte er das Ergebnis. Am Ende kam die AfD in Singen auf 20,2 Prozent - Gedeon zieht in den Landtag ein. Gefeiert wurde wegen des Aufrufs der AfD, die Auszählungen in den Wahllokalen zu beobachten, erst später. Die FDP kam auf 8,5 Prozent. Ein Plus im Vergleich zu 2011 von 3,4 Prozent. „Ich bin stolz", sagte Landtagskandidatin Kirsten Brößke aus Singen.