Im Tengener Forst ist im Jahr 2015 ein Überschuss von 300 000 Euro erwirtschaftet worden. Diese erfreuliche Nachricht überbrachte Förster und Revierleiter Tobias Müller nun dem Gemeinderat. Diesem erläuterte er die Statistik und die Situation in den Wäldern rund um Tengen.
Die Einnahmen stammen laut Müller aus Holzverkäufen, insbesondere von hochwertigem Fichtenholz, an Sägewerke, wobei die minderwertigen Holzqualitäten von der Zelluloseindustrie abgenommen werden oder als Brennstoff dienen. Beim Orkan Niklas sei das Forstrevier Tengen im vergangenen Jahr mit 1500 Festmeter Holz, die als Schaden verbucht wurden, glimpflich davongekommen. Wesentlich schmerzlicher sei das Eschentriebsterben gewesen: „Das falsche weiße Stengelbecherchen, ein Pilz, stört die Wasserversorgung im Baum, sodass die Krone und die Triebe absterben. Gefährlich ist auch, wenn die trockenen Äste abbrechen“, wie der Förster erläuterte. Deshalb habe man unter anderem in der Mühlbachschlucht die Eschen fällen müssen.
Für dieses Jahr warnt er vor dem Borkenkäfer, der sich dank des milden Winters stark vermehrt habe und bittet die Waldbesitzer, auf diesen Parasiten zu achten und sich bei starkem Befall mit ihm in Verbindung zu setzten. Durch den milden Winter befürchtet er zudem einen vermehrte Zeckenpopulation und bittet die Waldbesucher auf adäquate Kleidung zu achten: „Eine lange, helle Hose, stabile Wanderschuhe, die über den Knöchel reichen und möglichst eng anliegende Gamaschen sind ideal.“ Trotzdem könne man sich nie sicher sein und solle bei ungewöhnlichen Hautrötungen den Arzt aufsuchen, um die Borreliose früh zu bekämpfen.
Zur Beurteilung des Waldes werden drei Komponenten unterschieden, nämlich in die wirtschaftliche, die ökologische und die soziale, wie Anja Peck, Leiterin des Fachbereichs Forsten im Landratsamt Konstanz, in ihren einleitenden Worten erläuterte. Sie gab überdies auch bekannt, dass im Sommer die sogenannte Inventur stattfinden werde, wobei Fachleute, sogenannte Forsteinrichter, den Waldzustand anhand von Schadensberichten an Bäumen und Bodenproben beurteilen werden. Diese im Turnus von zehn Jahren durchgeführten Maßnahmen sollen der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes dienen, wie zum Beispiel der Neubepflanzung mit den für den Standort am besten geeigneten Arten.