Isabele Arndt

Jedes Wochenende ein Spiel, zweimal pro Woche Training? Nicht so beim Skaten. Da ersetzt der Skateplatz das Vereinsheim und der Skatecup wird zur seltenen Gelegenheit, sich zu vernetzen und auszutauschen. Denn wer skaten möchte, schnappt sich sonst einfach ein Skateboard und besucht mit ein paar Freunden die nächste Anlage. Wenn es eine gibt. Doch die Struktur eines Vereins fehlt. Die Macher des Skatecups sind in der örtlichen Jugendarbeit tätig und haben vor drei Jahren damit begonnen, mit einem Wettstreit zugleich einen Treffpunkt anzubieten. Diesen braucht es auch, um die Skaterszene sichtbar zu machen, sagt Björn Griesinger vom Jugendtreff Berchen Konstanz: Wenn es etwa um Bauprojekte gehe, falle eine einzelne Stimme kaum ins Gewicht.

Ohne Skater geht es nicht

„Wir wollten den Zusammenhalt der regionalen Skaterszenen fördern“, erklärt Rolf Weishaupt von der mobilen Jugendarbeit Radolfzell die Idee des Skatecups. Das Projekt begann vor drei Jahren und wächst: In diesem Jahr ist erstmals Überlingen dabei, dort wird der Wettstreit eröffnet. Für weitere Veranstaltungen sei man bereits in Kontakt mit Rielasingen und Engen, sagt Markus Schwenk von der mobilen Jugendarbeit Singen. Ohne die Skater selbst geht es dabei nicht, denn die haben laut Weishaupt die besten Kontakte etwa zu fachkundigen Schiedsrichtern: „Die Skater organisieren die Leute und wir das Drumrum.“ Daher sei die Skaterszene schon bei der Konzeption eingebunden, ergänzt Schwenk. Das soll laut Jennifer Störk von der Abteilung Kinder und Jugend der Stadt Singen auch die Eigenverantwortung stärken.

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Vier Wochenende lang Punkte sammeln

Selbst ohne weitere Stationen sind die Skater in diesem Jahr vier Wochenenden in Folge beschäftigt, bei den einzelnen Etappen Punkte zu sammeln – im Idealfall, denn je mehr Punkte desto höher die Siegchancen. Skater können aber auch nur an einer der insgesamt fünf Stationen antreten, dort gibt es jeweils einen Tagessieger. Die Macher wünschen sich dabei noch mehr Mädels, denn die würden sich bisher teils nicht trauen. Bei einem anderen Thema hilft auch kein gutes Zureden: das Wetter. „Bei Regen werden wir keine Ersatztermine suchen“, sagt Griesinger.

Hunderte Stürze bis ein Trick klappt

Dabei sind Skater grundsätzlich abgehärtet, erklärt Rolf Weishaupt aus Radolfzell. „Das ist eine schwierige Sportart, die auch weh tut.“ Daher brauche es viel Engagement und Willen, einen Trick hunderte Male zu üben, bis er klappt. Um diese Kunststücke zu zeigen, kamen in den Vorjahren bereits Teilnehmer auch aus dem weiteren Umkreis. Der Vorjahressieger stammte beispielsweise aus Stuttgart.

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Jeder soll zum Gewinner werden

Gestartet wird an jedem Ort des diesjährigen Skatecups jeweils in drei Gruppen: männlich über 16 Jahre, unter 16 Jahre und weiblich. Es gibt zwei Durchläufe, gewertet wird der beste. Außerdem geht es in weiteren Wertungen etwa um den besten Trick. Für Besucher gibt es auch ein Rahmenprogramm. Das Preisgeld für die Gesamtwertung liegt jeweils bei 200 Euro für den ersten, 100 Euro für den zweiten und 50 Euro für den dritten Platz. Die Sieger werden in Singen gekürt. Außerdem erhält jeder Teilnehmer einen Preis.