Singen – Im Vereinshüsli des Narrenvereins Neu-Böhringen reihen sich noch leere Bilderrahmen an den Wänden. Am Tisch sitzt Sally Gattung und schneidet sorgfältig den Rand eines kopierten Bildes ab. "Das ist Heinrich Wüst. Er hat zusammen mit Eugen Duffner den Text für unseren Narrenmarsch geschrieben", erklärt sie stolz die Geschichte des von Willy Karsten komponierten, vereinseigenen Narrenmarsches. Ihr gegenüber rahmt Susanne Weigl alte Dokumente. Alexander Höliner sitzt am Rechner und plant die Präsentation der Ausstellung zum Vereins-Jubiläum. Der Titel: 111 + 1. Die Zahlen stehen für das Alter des Vereins. Das 111. Bestehen hätte schon 2016 gefeiert werden können, aber die Fasnacht war kurz, sodass kurzerhand ein Jahr drangehängt wurde.
In rund 50 Rahmen werden Protokolle, Chroniken, Narrenzeitungen oder historische Bilder im Autohaus Bach einen Einblick in die Vereinsgeschichte geben. "Wir haben nicht geahnt, was da an Arbeit auf uns zukommt", gesteht Bürgermeisterin Ulrike Wiese. Es sei die erste Ausstellung des Narrenvereins überhaupt. 1905 wurden die Neu-Böhringer als Arbeiterverein gegründet. "Das sind wir auch heute noch, jeder im Verein muss viel arbeiten", erklärt Wiese. Zum Jubiläum gelte das ganz besonders. Schon die Ausstellung erfordere einen hohen Einsatz, auch wenn nur ausgewähltes Material zu historisch besonderen Ereignissen im Vereinsgeschehen zusammengetragen wurde. Zwar gebe es auch noch Zeitzeugen, das meiste habe man jedoch nachrecherchieren müssen.
"Damit die Schau nicht zu trocken wird, lockern wir sie mit Masken, Orden und Puppen auf", verrät Wiese. Letztere seien eine Leihgabe des Fasnachtsmuseums Langenstein. Unabhängig von der Ausstellung nimmt der Verein weitere Erinnerungsstücke der Fasnacht an, um die Sammlung weiter zu vervollständigen.
Die Ausstellung des Narrenvereins Neu-Böhringen ist vom 7. bis 29. Januar im Autohaus Bach, Marie-Curie-Straße 1 zu sehen.