"Wir sind einfach immer ein bißchen verrückt", verrät Dirk Oehle und kassiert dafür reichlich Applaus. Seit zehn Jahren ist er der Chef die Interessengemeinschaft (IG) Singen Süd und versteht es nicht nur, die Interessen der vielfältigen Unternehmerstruktur im Süden der Stadt zu bündeln, sondern auch Mehrheiten für die Anliegen des Südens zu gewinnen. Dass er dabei nicht immer traditionelle Pfade einschlägt, nimmt ihm inzwischen kaum noch einer krumm, auch wenn ihm anfangs zur Wahl der Haarfarbe noch Nachhilfe erteilt wurde. "Aber blau waren sie nie, höchstens grün", betont Oehle – grün wie die Hausfarbe seines Unternehmens.
Mit einem unterhaltsamen Festabend hat die Interessengemeinschaft der Singener Südstadtunternehmer (IG Singen Süd) zum Start ins Wochenende großes Jubiläum gefeiert. Bei Südstern-Bölle sind über 100 Gäste zusammen gekommen, um das 25-jährige Betsehen der Wirtschaftsvereinigung, die einst als starke Stimme für die Interessen der Südstadt gegründet wurde, zu feiern. An die Errungenschaften des Vereins erinnerten OB Bernd Häusler, Gerd Springe und Claudia Kessler-Franzen vom Standortmarketingverein Singen aktiv sowie der IG-Vorsitzende Dirk Oehle und Schriftführer Werner Berchtold. Rückblickend müsse man sagen, das viel erreicht wurde. Und bei der laufenden Fortschreibung des Einzelhandelskonzept zur Regelung der Innenstadtrelevanz von Sortimentsbeschränkungen machte Oehle deutlich, dass der Süden auf sein mitspracherecht poche. Als Höhepunkt des Abends setzte Komödiant und Bauchredner Tobi Knaake dem Festmenü, das zuvor vom Partyservice Holzinger aufgetischt wurde, das unterhaltsame Sahnehäubchen auf.

Er hat die Puppen tanzen lassen und nicht nur für den Flüchtlingspinguin Richard die Wortwahl übernommen, sondern ebenso für Singens OB Bernd Häusler und Singen-aktiv-Geschäftsführerin Kessler-Franzen, die er kurzerhand in die Rollen von Udo Lindenberg und Carmen Geissen schlüpfen ließ. Der unvermeidliche Applaus war Bühnenstars sicher, auch wenn Lindenberg-typisch kaum etwas vom Genuschel zu verstehen war.
Klar und deutlich positionerte sich zuvor Kessler-Franzen mit Gerd Springe bei der Laudatio auf die Leistungen der IG Süd – sei deren Antritt letztlich Startschuss für die Entstehung des Standortmarketingvereins geworden. Was zu Beginn auf Gegnerschaft von Süd- und Innenstadt beruhte, sei längst zur Partnerschaft geworden. Damit die Arbeit der Interessengemeinschaft weiter glänzen kann, überreichten die beiden Oehle einen blitzblank heraus geputzen, strahlenden stern des Südens. Seit 18 Jahren wird von IG-Süd-Mitgliedern und ansäßigen Firmen die Adventsbeleuchtung im Singener Süden finanziert.

Auf- und Abbau, sowie die Stromkosten spendet Energieversorger Thüga-Energie. "In den letzten Jahren ist es uns gelungen, die Südstadt in der Vorweihnachtszeit mit einem Hauch von Lichterglanz zu bestücken", berichtet Oehle. Dass dabei die Georg-Fischer-Straße, um deren Ausbau sich einst die Debatte zur Gründung drehte, inzwischen fast vollständig beleuchtet werden konnte, freut die Initiatoren besonders. "Wie wichtig diese Verkehrsachse für die Stadt heute ist, kann man täglich beobachten, dankte OB Häusler der Interessengemeinschaft und vor allem den damals an vorderster Front aktiven Jürgen Hempel und Wolfgang Leiber.
Zur Geschichte
- Drei Vorsitzende: Zwei Vorgänger hat Dirk Oehle. Begrüßen konnte er den Gründungsvorsitzenden Friedhelm Möhrle, krankheitshalber entschuldigen musste er dessen Nachfolger Peter Schellhammer.
- Viele Mitglieder: Rund 30 Unternehmer haben die IG Singen Süd vor 25 Jahren gegründet. Seither ist der Verein beständig gewachsen. Inzwischen zählt der Verein, wie zum Jubiläum stolz bekannt gegeben wurde, 105 Mitglieder. (bie)