Der Bürgerbus „3Rosen“ soll wieder an Fahrt aufnehmen. Seit dem Jahr 2017 fährt dieser kleine Bus durch die Gemeinde und ermöglicht damit den Bürgern Mobilität, Flexibilität und dies bis auf Weiteres sogar zum Nulltarif, die Fahrgäste bezahlen nichts für die Fahrt mit dem Bürgerbus. Fahrplan und Linienführung sollen bald mit einer Neukonzeption dem Bedarf der Fahrgäste angepasst werden.

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Aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren werden Streckenführung sowie die Fahrzeiten für einen Ganztagesbetrieb optimiert. Im Mai sollen die Änderungen umgesetzt werden. Denn leider seien in der Corona-Pandemie dem Bürgerbus Fahrgäste verloren gegangen und auch die Anzahl der ehrenamtlichen Fahrer sei immer noch zu wenig, wie Karl Geigges, Vorstandssprecher des Bürgerbusvereines berichtet. Aktuell gibt es 24 Stück Fahrer, die alle mit Herz und Engagement den Bus durch die Gemeinde lenken.

Ab Mai kein Umsteigen mehr nötig

Bei der Neukonzeption wolle man die Kosten reduzieren, im Vordergrund stünden jedoch die Verbesserungen für die Fahrgäste. Das wird deutlich, als Geigges den neuen Fahrplan vorstellt. Künftig soll es eine Linie geben, die im Ganztagesbetrieb durch alle drei Ortsteile fährt. Für die Fahrgäste wird es einfacher, da das Umsteigen komplett entfällt. Mit Beginn der Corona-Pandemie war ein Halbtagesbetrieb eingeführt worden. Das sei aber nicht optimal und daher solle es jetzt zu einem Ganztagesbetrieb zurückgehen, führt Karl Geigges aus.

Künftig wird es auf dem Rundkurs durch das gesamte Dorf 49 Haltestellen geben, bisher waren es 65. Es werden 24 neue Haltestellen dazukommen, zum Beispiel bei der Metzgerei Engler, beim Blumen Haug und in der Steißlinger Straße auf dem Weg nach Singen, Berliner Platz mit Anbindung zum Singener Stadtbusverkehr. Neun Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs dürfen künftig vom Bürgerbus angefahren werden.

Konkret wurde der künftige Fahrplan auf die mehr frequentierten Haltestellen optimiert. Weiter wolle man im Sommer näher an das Naturbad Aachtal und den Friedhof in Rielasingen bei Bedarf anfahren.

Ein Fahrer und ein Fahrgast berichten

Helmut Weissenbach legte nach eigener Aussage etwa 4,5 Millionen Kilometer auf internationalen Straßen zurück. Als LKW-Fahrer erlebte er viel, in den 70er-Jahren fuhr er sogar bis ans Rote Meer, wie er erzählt. Heute lenkt er zwei- bis viermal im Monat den Bürgerbus durch das Dorf. Und das mache ihm Freude, er sei überzeugt von dem Konzept des Bürgerbusses und verlängerte auch deshalb im vergangenen Jahr seinen Personenbeförderungsschein für weitere fünf Jahre.

Behindertengerecht und freundlich ausgestattet präsentieren sich die beiden Bürgerbusse von innen.
Behindertengerecht und freundlich ausgestattet präsentieren sich die beiden Bürgerbusse von innen. | Bild: Tesche, Sabine

Helga Greil ist der Bürgerbus eine Herzensangelegenheit, wie sie sagt. Gerne fährt sie mit und nutzt die Fahrten zum Einkaufen oder für Arztbesuche. Bei den Fahrten knüpfte sie bereits viele private Kontakte und oft entstünden gute Gespräche zwischen den Fahrgästen und den Fahrern. Letzteren wünscht sie mehr Wertschätzung für deren ehrenamtlichen Einsatz. Dass der Bürgerbus im Halbtagesbetrieb fährt, findet auch sie nicht ideal – auch dies könnte ein Grund sein, warum bisher nicht mehr Menschen diesen Bus nutzen.

Vor fünf Jahren wurde das Projekt Bürgerbus mit kirchlichem Segen gestartet (von links): Doris Kählitz , Hauptorganisator Udo Heggemann, ...
Vor fünf Jahren wurde das Projekt Bürgerbus mit kirchlichem Segen gestartet (von links): Doris Kählitz , Hauptorganisator Udo Heggemann, Pfarrer Arthur Steidle und Bürgermeister Ralf Baumert. | Bild: Ingeborg Meier
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