Ab Januar gibt es einen neuen Fahrplan für den Busverkehr in der Region und damit verbunden auch ganz neue Buslinien. Auf dem Reichenauer Festland bringt dies einige Änderungen der Verkehrsregelung mit sich – vor allem im Bereich des Bahnhofs.
Die gravierendste Änderung gibt es bei der Verbindungsstraße zwischen Waldsiedlung und Lindenbühl. Diese wird dann auch in nördlicher Richtung befahrbar sein, was bisher verboten ist und durch niedrige Betonwände verhindert wird. Zudem wird sie zur Vorfahrtsstraße in Richtung Kindlebildknoten/B33.
Zunächst provisorische Beschilderung und Markierung

Der Radweg verläuft dann nördlich beziehungsweise östlich dieser Straße über die Kreuzung. Das heißt zugleich, dass der Verkehr auf der Kindlebildstraße aus Richtung Wollmatingen künftig an der Kreuzung keine Vorfahrt mehr hat. Das Ganze soll vorerst provisorisch neu markiert und beschildert werden.
Bürgermeister Wolfgang Zoll erklärt, dass die Änderungen nötig seien, weil künftig Busse, die von der Insel Reichenau kommen, vom Bahnhof über die Verbindungsstraße zur Waldsiedlung fahren. Wenn die Busse nach der bisherigen Regelung an dieser Kreuzung als Linksabbieger warten müssten, bestünde die Gefahr, dass sich der Verkehr dahinter über den dortigen Bahnübergang zurückstauen würde.
Bürgermeister spricht von „komplett neuer Buswelt“

„Es ist eine komplett neue Buswelt“, so Zoll „der Inselbus fährt dann direkt zur Waldsiedlung.“ Somit seien Insel und Ortsteile verbunden. Zudem werde die Waldsiedlung über eine neue Buslinie von Allensbach nach Wollmatingen auch zusätzlich mit dem Bahnhof verbunden. Für Fahrgäste von der Reichenau bedeutet dies allerdings auch, dass sie künftig beim Bahnhof umsteigen müssen, wenn sie nach Wollmatingen möchten.

Warum erst im kommenden Jahr umgebaut wird
Für die neuen Buslinien und die Verkehrsänderungen sind einige Umbaumaßnahmen nötig. Eigentlich wollte diese die Neubauleitung Singen bis Ende dieses Jahres erledigt haben. Doch beim Planfeststellungsverfahren habe es Verzögerungen gegeben, so Neubauleiterin Yvonne Guduscheit und ihr Stellvertreter Valentin Wind.
Die ursprüngliche Planung habe sich am bisherigen Busverkehr orientiert. Das neue Buskonzept habe dann eine Umplanung nötig gemacht, weil künftig mehr Busse am Bahnhof halten, erklärt Guduscheit. Und wegen dieser Änderung sei eine zweite Offenlage der Pläne nötig gewesen.
„Wir streben schon an, dass wir nächstes Jahr mit den Baumaßnahmen beginnen“, so Guduscheit. Weil die neuen Buslinien aber bereits ab Januar verkehren, hat die Neubauleitung eine provisorische Übergangslösung erarbeitet, bei der bereits die neue Vorfahrtsregelung und Radwegführung gelten.
Und wie sieht diese Übergangslösung aus?
Valentin Wind erklärt, dass hierfür zum einen die westliche Kurve beim Übergang der Straße in die Kindlebildstraße mit einer provisorischen Tragschicht aufgeweitet werde, damit der Verkehr hier besser fließen kann. Auf der anderen Straßenseite werde auch bereits der Radweg markiert. Störende Randsteinborde werden hierfür entfernt.
Der Verkehr aus Richtung Wollmatingen, der künftig keine Vorfahrt mehr hat, soll zugleich gebremst und gelenkt werden, indem er geradeaus auf die Kreuzung zufahren muss. Hierfür werde in der bisherigen Kurve zwischen Kindlebildstraße und Bahnhof eine Sperrfläche mit Betonleitwänden eingerichtet, so Wind.
Vorerst vier neue Bushaltestellen
Mit Verkehrsschildern wie „Achtung Gefahrenstelle“ und „Geänderte Verkehrsführung„ soll darauf hingewiesen werden. Für die Zeit des Provisoriums wird es zudem vier neue Bushaltestellen geben. Die für den Inselbus seien beide südlich der Bahnlinie: in Richtung Reichenau bei der Einfahrt zu Maurer, in Richtung Bahnhof beim Parkplatz.

Für den Bus von der Waldsiedlung nach Wollmatingen werde es Haltestellen in beide Richtungen in der Lindenallee auf der Fahrbahn geben. Im Endausbau soll es dann nur noch einen Haltepunkt nördlich des ehemaligen Bahnhofgebäudes geben, erklärt Guduscheit. Wenn zwei Busse gleichzeitig kämen, könnten diese hintereinander halten. Alle Busse werden dort aus westlicher Richtung einfahren und dann um eine Grünfläche herum in östlicher Richtung wieder ausfahren.