Er ist nicht zu übersehen: In der Böhringer Ortsmitte entsteht gerade ein riesiger Würfel. Er ist ein erster Vorgeschmack auf das, was die Besucher der Ortszeit 7:79 ende des Monats erwartet. Mit jedem Tag, an dem neue Künstler ihre Räume in den leerstehenden Scheunen, Ställen und Wohnhäuser in der Fritz-Kleiner-Straße beziehen, wächst die Spannung und Neugier auf die fünfte Auflage des großen Kulturereignisses Ende des Monats.
Innenleben soll Überraschung bleiben
Bei dem großen Würfel handelt es sich konkret um den Beitrag der Initiatorin Victoria Graf. Das große Objekt, das die Böhringer Künstlerin gemeinsam mit Veranstaltungstechniker Daniel Rahn erstellt, ist nicht mehr zu übersehen. Es handelt sich dabei um einen Kunstkubus.
Immerhin drei mal drei Meter groß ist der Holzrahmen für den begehbaren Würfel, in dem Viktoria Graf ihre Installation präsentieren will. „Der beleuchtete Riesenwürfel für sich allein soll schon ein Kunstwerk werden“, erklärt sie. Außen bespannt mit Segeltuch und darunter mit Teichfolie, soll das Innenleben bis zuletzt eine Überraschung bleiben.
Es sollen noch mehr Kunstkuben folgen
Dieser Prototyp „Q1ube“ des Kunstkubus wurde durch großzügiges Sponsoring von Zweirad Joos möglich. „Unser Ziel ist – wenn wir weitere Sponsoren finden – mehrere davon zu bauen, um sie als atmosphärisches Gesamtkunstwerk wirken zu lassen oder auch Künstlern als Kunsträume zur Verfügung zu stellen“, erklärt sie.
Einmal mehr zeigt dieses Projekt von Viktoria Graf (Idee und Installation) und Daniel Rahn (Licht und Umsetzung) eine weitere Möglichkeit, Kunst an außergewöhnlichen Orten zu präsentieren, ob am See, auf einem Berg, im Wald oder auf dem Marktplatz. Wer weiß, wie lange die alten Gemäuer in Böhringen noch stehen. Und „Ortszeit“ heißt nichts anderes, als „Kunst zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort“.
Fünf Tage für die Kunst
Die „Ortszeit 7:79“ in Böhringen findet vom 29. September bis 3. Oktober mit rund 40 Künstlerinnen statt. Es gibt fettes Programm auf zwei Musikbühnen und einer Theaterbühne sowie in der St. Nikolaus-Kirche. Durch den Feiertag am Montag wird das Ereignis auf fünft Tage ausgedehnt. An der Kulturnacht ist der Eintritt frei. Der Eintrittsbändel für vier Tage kostet vier Euro.