Weihnachten ist vorbei, Silvester steht vor der Tür, viele Menschen haben sich aktuell Urlaub genommen. Aber was tun, wenn Kinder über Langeweile klagen, weil die neuen Spielsachen schnell ausprobiert waren und die Weihnachtsferien noch bis zum 7. Januar dauern? Oder die Erwachsenen intensiv darüber nachdenken, wie das gute Weihnachtsessen wieder abtrainiert werden soll?
Raus an die frische Luft – dem üppigen Essen, dem Dauerglotzen aufs Handy, Tablet und Computer den Kampf ansagen! Der SÜDKURIER hat aus seinem Wander-Schatzkästchen „Wanderlust“ Tipps für die See-West-Region ausgegraben.
Tipp 1: Die romantische Hintere Höri
Hier geht es von Wangen nach Öhningen – vorbei an einem nachgebauten Pfahlbau am Seeufer nach Kattenhorn, wo man in der kleinen Petruskirche sogar Fenster des Malers Otto Dix aus seiner Zeit auf der Höri bewundern kann. Der Uferweg führt weiter nach Öhningen.
Der Aufstieg zum Chorherrenstift und der Stiftskirche lohnt sich, bevor es in der Klingenbachschlucht wieder wild-romantisch und naturnah wird – Klettertouren am Bach für Kinder ein Erlebnis.
Aber Achtung: Wie Uwe Hirt, Haupt- und Bauamtsleiter der Gemeinde Öhningen, mitteilt, ist die Klingenbachschlucht derzeit aufgrund erheblicher Baumbruchgefahr gesperrt und steht somit für Wanderrouten nicht zur Verfügung. Bis diese Sperrung aufgehoben ist, eignet sich dieser Weg daher nicht für eine Winterwanderung.
Tipp 2: Möggingen bis Liggeringen
Wer es herrlich ruhig mag, wandert hier zwischen Wiesen, am Schilfgürtel und durch stille Wälder. Der Mindelsee ist aus Schmelzwassern der Eiszeit entstanden, die die Gebirgsmulde fluteten. Wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere lassen sich entdecken – aber keinesfalls die Wege verlassen.
Nach Liggeringen geht es bergauf auf den Bodanrück. Zurück am Wasserschloss Möggingen weitet sich der Blick auf Wildwiesen, Hecken und Büsche.
Tipp 3: Auf dem Schienerberg
Vom Ortszentrum Schienen geht es bergauf zum Hof Oberschrotzburg. Auf dem Burghügel, der östlich liegt, gibt es einige wenige Mauerreste der ehemaligen Schrotzburg aus dem 14. Jahrhundert, wo Werner von Schienen im 15. Jahrhundert das bekannteste Mitglied der Raubritter-Familie war.

Der Firstweg führt bei Maria Tann über die Schweizer Grenze mit dem Ausblick zu den Hegau-Vulkanen. Es schließt sich der Weg nach Riedern an in Richtung Hemmenhofen und Ergeten und zur Burg Hohenklingen. Der herrliche Blick auf Stein am Rhein entlohnt für die Tour. Zurück geht es über die Landesgrenze bis vor den Kreuzhof und wieder nach Schienen. Wegen der Grenze Personalausweis nicht vergessen.
Tipp 4: Die Vulkankegel im Hegau
Atemberaubend und mit lohnenden Aufstiegen, Burgbesuchen und Ausblicken ist die Wanderung von Singen über die Hegauburgen nach Engen: Hohentwiel, Hohenkrähen und Mägdeberg liegen am Weg. Die Vulkankegel sind vor 10.000 Jahren entstanden, Römer siedelten vor 2000 Jahren hier und im Mittelalter ab 800 entstanden die ersten Burgen. Der Singener Hausberg Hohentwiel wurde zum Ende des 12. Jahrhunderts besiedelt.
Herrliche Entdeckungstouren führen Kinder hier durch: an Mauern entlang, in Gewölbe hinein und auf Türme hinauf. Von der Ruine auf dem Mägdeberg genießt man das Panorama vom Sickerberg. Der Hohenkrähen ragt als 200 m hoher Phonolith-Kegel auf. Von der Burgruine lohnt die Aussicht auf den Hohentwiel, den Mägdeberg und den westlichen Bodensee.