Langsam kommt Bewegung ins Spiel, wenn es um den Bau eines Liegenplatzes für das Boot der Radolfzeller Feuerwehr geht. Wie Kommandant Helmut Richter in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik den Stadträten mitteilte, sei die Radolfzeller Feuerwehr bereits seit 2017 an dem Thema dran, einen geeigneten Liegeplatz für ihr voll ausgestattetes Boot zu finden.

Und das, obwohl die Suche und Findung eines Liegeplatzes für das Feuerwehrboot nicht seine Aufgabe, sondern die des Landes Baden-Württemberg sei, wie der Feuerwehrkommandant nochmals betonte.

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„Ich habe geahnt, dass dieses Unterfangen sehr zäh wird“, sagte Helmut Richter in der Sitzung. „In vielen Gesprächsrunden und Stellungnahmen haben wir nun jedoch ein Konsens erzielen können.“ An diesen Gesprächen beteiligt waren neben der Radolfzeller Feuerwehr auch das Institut für Seenforschung, der Landesbetrieb Gewässer sowie die Stadt Radolfzell.

Gemeinsam konnte nun ein Lösungsansatz für den Liegeplatz gefunden werden. „Wir haben uns nun auf einen Bau am Hafen geeinigt“. Genauer soll der Liegeplatz vor den Anlegestellen der Fahrgastschiffe und gegenüber des Wäschbruck-Hafens entstehen, so Helmut Richter.

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Dabei handle es sich teilweise um Gelände der Stadt Radolfzell und teilweise der Bodensee-Schiffsbetriebe mit Sitz in Konstanz. In den Vertragsverhandlungen sei die Feuerwehr nicht involviert, darum kümmere sich das Landratsamt Konstanz in Vertretung des Landes Baden-Württemberg, sagte der Feuerwehrkommandant.

Pläne für die Baumaßnahme wurden bereits vom Ingenieurbüro Norbert Baur aus Singen erstellt. Ursprünglich sollte der Liegeplatz bereits im Winter 2020 gebaut werden. Nach dem aktuellen Kenntnisstand soll dieser laut Helmut Richter im April oder Mai dieses Jahres gebaut werden, sofern es keine Probleme gebe. Das Land Baden-Württemberg übernehme die Kosten für den Bau des Liegeplatzes an der Mole.

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„Für uns ist jetzt das Entscheidende, dass wir auch mit dem Gemeinderat und der Abteilung Landschaft und Gewässer dieses Projekt zu Ende bringen können“, sagte Richter. Das Feuerwehrboot liege provisorisch am jetzigen Platz an der Mole in Radolfzell, phasenweise aber auch in Konstanz, weil es bisher keinen geeigneten Liegeplatz gibt. „Nach mehreren Runden der Suche und Bewertung möglicher Liegeplätze ist das der Standort, der von allen mitgetragen wird“.

Für Walter Hiller von den Freien Wählern ist der vorgeschlagene Platz eher ungünstig. Die Feuerwehrleute bräuchten einen schnellen Zugang zum Boot und würden mit dem Auto anfahren. Allerdings seien auf der Karl-Wolf-Straße viele Fußgänger unterwegs, das könnte den Zugang erschweren, so die Begründung des Stadtrates. „Für mich ist der vorgesehene Platz einfach nicht qualifiziert. Ein reibungsloser Ablauf wird einfach erschwert“, so Hiller.

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Feuerwehrkommandant Helmut Richter stimmte zu, dass der Platz nur die zweitbeste Lösung sei. „Wir hatten den Platz vor dem Yachthafen angedacht“, sagte er. Allerdings würde eine Baumaßnahme dort einen stärkeren Eingriff in unberührten Seegrund bedeuten, führte Helmut Richter aus.

Schutz für das Boot

Gemeinderat Thilo Sindlinger (FGL) hingegen sieht den Platz als „gute Lösung, die etwas mehr Zeit bedurfte“ und fragte nach Plänen für eine Sicherung gegen Vandalismus und einer eventuellen Einhausung des Bootes als Schutz vor Witterungsverhältnissen. „Mit Sicherheit wird es eine Sicherung des Feuerwehrbootes gegen Vandalismus geben“, kündigte Feuerwehrkommandant Helmut Richter an. „Wie die genau aussehen wird, ist noch in der Diskussion mit dem Planungsbüro.“ Eine mögliche Schutzhülle für das Boot selbst werde es vermutlich keine geben, sagte der Feuerwehrkommandant.