Die Premiere ist geglückt, nun findet es erneut statt: Der Kulturladen Konstanz veranstaltet in Radolfzell zum zweiten Mal das in Konstanz bereits lange etablierte Open See Festival. Wie im vergangenen Jahr wird es wieder kostenlos und ohne Voranmeldung am Konzertsegel stattfinden – und zwar am Freitag und Samstag, 9. und 10. Juni. „Die Location passt super. Man merkt, dass das Konzertsegel sehr neu ist. Überall gibt es Strom, die Infrastruktur ist modern“, freut sich Benjamin Kreibich, beim Kula für das Booking und die Produktion zuständig, auf das Festival.
Kreibich und Michaela Hacker, die beim Kula das Marketing verantwortet, haben diesmal etwas mehr Zeit für die Planung gehabt als noch beim ersten Festival 2022. „Vergangenes Jahr haben wir es hier sehr kurzfristig ausprobiert. Aber es ist dennoch super angekommen – bei Publikum und Stadt“, sagt Benjamin Kreibich. Direkt danach habe man sich daher mit der Stadt zusammengesetzt und die Neuauflage konzipiert.
Welche Bands treten beim Open See Festival auf?
Los geht es nun am Freitag, 9. Juni, mit der Bewirtung ab 17.30 Uhr, eine Stunde später spielt die erste Band. Am Samstag öffnen die Essens- und Getränkestände bereits um 15.45 Uhr, um 16.45 Uhr beginnt das musikalische Programm. Das sei in diesem Jahr etwas rocklastiger als noch 2022, sagt Kreibich. Innerhalb des Genres sei die Varianz jedoch groß. „Wer Gitarrenmusik liebt, wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen“, verspricht Kreibich.

Besucher dürfen sich auf Psych Rock, Blues Rock und Funk Rock der Band Dirty Sound Magnet und auf die Emo-Rocker von Catapults freuen. Das Duo JxP, bestehend aus einem Saxofonisten und einem ehemaligen Metalschlagzeuger mit Erfahrung im Songwriting, wird Vocal-Songs und einem tanzbaren Soundmix aus Hip-Hop, Dance und Electronic bieten. Außerdem treten die Band Elfmorgen aus dem Genre Rock und Punk sowie die Frauen vom Schweizer Trio Velvet Two Stripes auf, dessen Musik auf Blues, Garage, Fuzz-Rock und Riot-Grrrl-Punk basiert.
Das Programm
Im Rahmen des Kula-Programms unter dem Hashtag #zusammen, mit dem es ukrainische Künstler fördert, sollten eigentlich auch zwei Bands aus der Ukraine auftreten. Das Problem: Die zwei eingeplanten Bands haben abgesagt. Denn Männer in der Ukraine bräuchten eine Ausreiseerlaubnis, die man nur durch eine Ausmusterung bei der Armee bekommt, so Kreibich. „Männer, die bislang nicht eingezogen wurden, werden eine Musterung und die Einberufung in die Armee aber erst gar nicht riskieren wollen“, erklärt er die Absagen weiter.

Doch Ersatz ist bereits gefunden: Dafür spielen nun die Bands Postman und Brunettes Shoot Blondes – ukrainische Rockgruppen, die das Land bereits früher verlassen haben.
Kulinarisches Angebot vielfältiger als 2022
Vielfältiger ist dafür in diesem Jahr die Bewirtung. Es wird erneut einen Essenstand von geflüchteten Köchen und Caterern aus der Ukraine gegeben, die dort ukrainische Gerichte anbieten – ähnlich der gutbürgerlichen deutschen Küche. Zudem stellen die Mnkycrew aus Waldkirch mit leckeren Burgern und Habibi Green aus Konstanz mit Falafeln zwei Foodtrucks bereit.
Die Bewirtung der Getränke übernimmt das Kula-Team in diesem Jahr selbst, weil der Verein die Einnahmen daraus und aus dem Sponsoring dringend brauche, um den kostenfreien Eintritt finanzieren zu können, erklären Hacker und Kreibich. Denn: Die Kosten für Technik, Bands und ein umfangreicheres Sicherheitskonzept seien gestiegen, so Kreibich.
Weitere Festivals sind geplant
Anlocken soll das Ganze ein ähnlich buntes Publikum wie im vergangenen Jahr, als am Samstagabend insgesamt 1500 Besucher von Jung bis Alt vor dem Konzertsegel waren, wie Kreibich schätzt. „Unser Anspruch ist da wieder ranzukommen“, sagt er. Am Ende hänge das aber vom Wetter ab. Denn damit steht und fällt ein Open Air Festival, bei dem keine Tickets im Vorfeld gekauft werden müssen.
Klar ist: Es wird nicht das letzte Open See Festival in Radolfzell werden. „Wir wollen weiterhin hierher kommen – künftig vielleicht sogar dreitägig. In unserem Kalender ist das fest vermerkt“, verspricht Benjamin Kreibich.