Am Dienstag konnte man mit etwas Glück besonders günstig an ein Fahrrad kommen. Die Stadt versteigerte insgesamt 94 Fahrräder, die sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren in ihrem Fundus angehäuft hatten. Der relativ lange Zeitraum hat sich durch die Pandemie ergeben, die Veranstaltungen dieser Art nicht möglich gemacht hatte. Dementsprechend groß war der Andrang im Kellergeschoss des ehemaligen Veterinäramtes, direkt neben dem Busbahnhof.
Mindestbetrag zwischen 30 und 60 Euro
Eine halbe Stunde hatten die Interessenten Zeit, sich die Räder anzuschauen und sie sich gegebenenfalls als persönliche Favoriten vorzumerken. Einen Mindestbetrag hatte die Abteilung des Fundbüros, die im Bürgerbüro angesiedelt ist, bereits festgelegt. Dieser Betrag variierte in der Regel zwischen 30 und 60 Euro.
Besonders alte oder nur eingeschränkt zu nutzende Exemplare waren aber auch schon für zehn Euro zu haben. Gleichwohl wurden „nur funktionstüchtige Räder angeboten“, wie Claudia Degen vom Fundbüro gegenüber dem SÜDKURIER erläuterte. Schrottreife Exemplare werden dagegen nach der gesetzlich festgelegten Einlagerungszeit von einem halben Jahr entsorgt. Es sei denn, der Finder oder Überbringer meldet für so einen Fall sein eigenes Interesse an.
Schnäppchen trotz Bietergefecht
Und so kamen am Dienstag etliche Räder in neue Hände. Dabei konnten die Käufer sicher sein, dass die Räder nicht als gestohlene Fahruntersätze gemeldet sind. Erst wenn die Polizei ihr Okay gegeben hat, dass die Räder nicht als solche erfasst sind, darf die Stadt sie an andere Personen weitergeben. Mit etwas Glück bot niemand außer einem Interessenten und das Rad ging zum Mindestpreis an den Bieter.
Bei besonders gefragten Rädern entspannte sich zwischen den Interessenten ein Bietergefecht, das den Kaufpreis in die Höhe trieb. Dennoch blieben die Preise insgesamt höchst moderat. In der Regel blieben sie deutlich unter 100 Euro. In Zeiten, in den E-Bikes in den Geschäften oftmals mehr als 3500 oder 4000 Euro kosten, ist das sehr wenig. Der Erlös kommt der Radolfzeller Stadtkasse zugute.