Das Wetter hätte durchaus besser sein können beim Richtfest des Mehrgenerationen-Wohnprojekts WiGe (Wohnen in Gemeinschaft). Doch hatten die Bauarbeiter den zukünftigen Gemeinschaftsraum winddicht eingerichtet, sodass mit rund 180 Gästen der Baustellenfortschritt gefeiert werden konnte.

Trotz Regen und Sturm verfolgen die Besucher den Richtspruch des Neubaus der WiGe in der Nordstadt. Im Winter soll der Bau bezugsfertig ...
Trotz Regen und Sturm verfolgen die Besucher den Richtspruch des Neubaus der WiGe in der Nordstadt. Im Winter soll der Bau bezugsfertig sein. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Nach sieben Jahren Planung und Vorarbeit war Dirk Lötzerich, Geschäftsführer der WiGe Baugemeinschaft, sichtlich stolz auf das Erreichte. „Wir sind damals in einer kleinen Gruppe losgelaufen, ohne das Ziel zu kennen“, erinnert er sich.

Ein Garten im Zentrum

57 Wohneinheiten entstehen in der Radolfzeller Nordstadt, 31 davon Genossenschaftswohnungen, der Rest als Eigentumswohnungen. Diese sind verteilt auf vier Mehrfamilienhäuser, ein Reihen- sowie ein Doppelhaus rund um einen gemeinschaftlichen Garten, die grüne Mitte des Projekts. Auch werde es drei Sozialwohnungen für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein geben, führt Lötzerich weiter aus.

Dirk Lötzerich, Geschäftsführer der WiGe Baugemeinschaft, bei seiner Rede im zukünftigen Gemeinschaftsraum des Wohnprojektes.
Dirk Lötzerich, Geschäftsführer der WiGe Baugemeinschaft, bei seiner Rede im zukünftigen Gemeinschaftsraum des Wohnprojektes. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Ebenfalls werden zwei Wohnungen der Kinder- und Jugendhilfe Linzgau zur Verfügung gestellt, die dort alleinerziehende Mütter betreuen werden. Der Bezug soll Ende des Jahres möglich sein.

Integration und Gemeinschaft

Der Radolfzeller Oberbürgermeister Simon Gröger lobte das integrative Wohnprojekt. „Sie wollen nicht nebeneinander, sondern miteinander leben“, fasste Gröger den Grundgedanken zusammen. Die WiGe sei ein Musterbeispiel für gelebte Integration und beuge Vereinsamung vor. Auch versprach der OB eine Politik in der Stadt Radolfzell, die für solche Projekte offen sei.

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Da beim Bau auf nachhaltige Materialien gesetzt wurde, kam es während der Bauarbeiten, die seit rund einem Jahr laufen, zu diversen Lieferschwierigkeiten. Vor allem beim Holz hätte man kurzfristig umdisponieren müssen, damit der Bau nicht zu lange still stand, erinnert sich Lötzerich.

Ein Dank ging in der Runde auch an den Architekten Tobias Müller, Geschäftsführer des Architekturbüros mmp aus Uhldingen-Mühlhofen sowie Alexander Bertram, Vorstandsmitglied der Bezirkssparkasse Reichenau.