„Wenn gute Reden sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter fort.“ Mit diesen Worten eröffnete Karl Steidle, Vorsitzender des Stiftungsrats der Erika und Werner Messmer-Stiftung, den Spatenstich zum Neubau einer Kindertagesstätte in Markelfingen.

Bereits in wenigen Tagen sollen die Arbeiten für den Rohbau der Kita beginnen. Investor der neuen Kindertagesstätte ist die Erika und Werner Messmer-Stiftung. Besonders begrüßte Karl Steidle im Namen der Stiftung Cornelia Messmer sowie Bürgermeisterin Monika Laule. Die Bürgermeisterin sei für die Stiftung eine der wichtigsten Personen gewesen, um die Entstehung der neuen Tagesstätte zu ermöglichen.

Eine Investition in die Zukunft

Entworfen wurde die Kita von der Architekten Birgit Winkler und Thomas Kauter des Architekturbüros Riede in Singen. „Kinder sind nicht nur die wichtigsten Personen für die Kita, sondern vor allem für unsere Zukunft“, so Wolfgang Riede, Gründer des Architekturbüros. Entsprechend kindgerecht gestaltete er seine Ansprache.

So wurden aus den Planern und den Kindern in seiner Erzählung Riesen und die sieben Zwerge, die gemeinsam eine Zwergen-Unterkunft in einem „kleinen badischen Dorf am Wasser“ bauen wollten. Perfekt in Szene gesetzt wurde auch der Spatenstich selbst.

Beim Spatenstich Am Römerbrunnen legten Groß und Klein symbolisch gemeinsam Hand an (von links): die Stiftungsvorstände der Erika und ...
Beim Spatenstich Am Römerbrunnen legten Groß und Klein symbolisch gemeinsam Hand an (von links): die Stiftungsvorstände der Erika und Werner Messmer-Stiftung Arnulf Heidegger und Petra Bialoncig sowie der Vorsitzende des Stiftungsrats Karl Steidle. Unterstützt wurden sie von einigen Markelfinger Kindern. | Bild: Petra Reichle

Ausgestattet mit kleinen Schaufeln setzten die „sieben Zwerge“ den ersten Stich in den Boden. Unterstützt wurden sie von den „drei Riesen“ der Erika und Werner Messmer-Stiftung – den Stiftungsvorständen Petra Bialoncig und Arnulf Heidegger sowie dem Vorsitzenden des Stiftungsrats Karl Steidle.

Bürgermeisterin Monika Laule bezeichnete es als Glücksfall, dass nicht nur die Messmer-Stiftung als Bauträger in die Kita investiert, sondern die Stadtverwaltung die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Betreiber gewinnen konnte.

Zwischen der Stadt und der AWO werde es eine Betriebskostenvereinbarung geben. Diese sieht einen jährlichen Zuschuss von 810.000 für den Betrieb der Kita vor. Dazu gehören Verwaltungs- und Mietkosten sowie Personal- und Sachausgaben. Ein besonderer Erfolgsfaktor für die Planung und Umsetzung der neuen Tagesstätte sei zudem das Architekturbüro Riede.

Besonderer Tag für die AWO

„Wir wollten schon lange eine Kita in Radolfzell betreiben, deshalb ist heute ein besonderer Tag für uns“, erklärt Regina Brütsch im Namen der AWO. Die Kita solle nicht nur Kindern Platz bieten, sondern auch Teil des Gemeinwesens werden.

Denn in der Kita ist eine Cafeteria geplant, die nicht nur von den Kindern und dem Personal genutzt werden kann. Die erste Anfrage auf einen Kita-Platz habe Brütsch auch schon erhalten – schon vor dem Spatenstich. Geplant sei jedoch, dass die AWO die Vergabe der vorhandenen Plätze Anfang 2023 starten wolle.

Außergewöhnlicher Standort

Standort für die neue Kindertagesstätte ist die Straße Am Römerbrunnen im Markelfinger Neubaugebiet Im Tal. Der Straßenname könnte passender nicht sein. „Genau an dieser Stelle fanden Ausgrabungen mit Funden aus der Römerzeit statt“, so Gemeinderat und Historiker Christoph Stadler.

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Der Name sei Teil einer Auswahl gewesen, über die der Ortschaftsrat beraten habe. Erst danach sei der Straßenname vom Gemeinderat beschlossen worden. „Im Zuge der Ausgrabungen haben wir viele Steine gesammelt, die aktuell eingelagert sind“, erzählt Ortsvorsteher Lorenz Thum.

„In welcher Form wir diese bei den Baumaßnahmen verwenden werden, werden wir im Ortschaftsrat besprechen“, so Thum weiter. Denkbar sei zum Beispiel, daraus einen Brunnen zu bauen. Die Eröffnung der Kita ist für Frühjahr/Sommer 2023 geplant.