Nach dem Schlemmen für den guten Zweck kommt unweigerlich die Rechnung. Und die kann sich sehen lassen: Beim fünften Benefizdinner im Restaurant Safran blieben nach Abzug von Unkosten 700 Euro übrig. Die gehen zu gleichen Teilen an das Kinderkulturzentrum Lollipop und das Kinderwohnungs-Projekt des Diakonischen Werks.
Drei-Gänge-Menü aus geretteten Lebensmitteln
Tina Laakmann und ihr Team vom Safran hatten Ende März wieder ein Drei-Gänge-Menü aus Lebensmitteln gezaubert, die sonst entsorgt worden wären. Sylvia Patzelt vom Foodsharing-Verein Radolfzell und Helfer bekommen auf dem Wochenmarkt und in Bäckereien Ware geschenkt, die nicht verkauft worden ist.
„Wir würden auch von Supermärkten Lebensmittel bekommen, doch wir haben zwar über 60 Mitglieder, aber nur zwölf bis 15 Helfer, die wirklich mit anpacken“, sagte sie. Das sei umso bedauerlicher, weil die Lebensmittel für alle ohne Nachweis zur Verfügung stünden.
Für Köchin Tina Laakmann bleibt es bis zum Schluss spannend, was auf den Tisch kommen wird: „Ich habe immer einen Plan B in der Tasche, aber meist gelingt das Essen für 50 Personen zu 30 Prozent aus den Foodsharing-Lebensmitteln und zu 70 Prozent aus der Safran-Vorratskammer, die natürlich zum Einkaufspreis abgegeben werden.“
Auch beim Essen geht es fair zu
Nicht nur beim Essen geht es fair zu, sondern auch bei den Gästen. Damit keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehe, werde kein fester Preis für die Teilnahme an dem Dinner verlangt. Es sollen bewusst auch Menschen mitessen können, die sich einen Restaurantbesuch normal nicht leisten können. Andere haben dafür ihr Essen voll bezahlt. So erklärt Petra Ott von der Stabsstelle für Partizipation und Integration der Stadt Radolfzell das System. Denn am Ende des Essens stand ein Gefäß bereit, in das jeder verdeckt zahlen könne, was er zu geben bereit sei. Umso erfreulicher, dass sogar 200 Euro mehr als beim letzten Benefizdinner übrig blieben.
Elea Magarina vom Kinderkulturzentrum Lollipop berichtete, dass die Kinder derzeit Ideen sammeln, wie sie die 350 Euro anlegen wollen. „Als Favoriten zeichnen sich Ausflüge ab, etwa in die Therme, den Wild- und Freizeitpark oder ein Alpaka-Trekking.“ Es werde entweder an einen Ausflug mit vielen Kindern oder an mehrere Ausflüge mit kleineren Gruppen gedacht.
Anke Brednich vom Diakonischen Werk berichtete, dass das Geld für die Kinderwohnung Radolfzell ausgegeben wird. Es solle ein Ruhebereich mit Klangspielen geschaffen werden, in den sich die Kinder zurückziehen und wohlfühlen können. Auch Yoga und Meditationskurse sind dort geplant.
Das nächste Benefiz-Dinner im Safran ist am 18. November (Anmeldung bei der Stadt).