Pastoralreferentin Schwester Marie-Salome Schwert und Oberministrant Jonas Teige, zuständig für die Ministranten im Münster und St. Meinrad, haben für den Auszug der Sternsinger in Radolfzell ein neues Konzept entworfen. Zum ersten Mal ziehen die Teams von Meinrad und Münster gemeinsam in Nordstadt, Kernstadt und auf die Mettnau vom Freitag, 6. Januar, bis Sonntag, 8. Januar, aus.
Schon 26 Sternsinger angemeldet
Jonas Teige ist erleichtert, bis nach Weihnachtenhaben sich schon 26 Kinder für die Teilnahme angemeldet. „Das sah auch schon schlechter aus.“ Jetzt könne er vier Gruppen mit den drei Königen plus Sternsinger zusammenstellen, die mit Rauchfass und Schiffchen sowie Kreide und Klebeband ausziehen, um den Segen „Christus segne dieses Haus“ anzubringen.
Doch die Sternsinger klingeln und klopfen nicht an jeder Tür. „Dafür ist das Gebiet viel zu groß“, sagt Jonas Teige. Wer will, dass die Sternsinger kommen, sollte sich per E-Mail (omismulf@gmail.com) oder im Pfarramt unter Telefon (0 77 32) 20 16 anmelden. Diese Anmeldungen seien auch kurzfristig möglich.
Hoffnung auf mehr Ministranten
Schwester Marie-Salome weist darauf hin, dass auch in der Kirche Listen auslägen. „Das ist vielleicht der bessere Weg, weil das Pfarrbüro über die Feiertage nicht voll besetzt ist.“ Bis jetzt hätten sich rund 100 Haushalte in der Kernstadt um einen Besuch gebeten. Doch die Sternsinger seien auch flexibel. Wer sie erblickt, könne sie ansprechen und um einen Hausbesuch bitten. Schwester Marie-Salome weist darauf hin, dass dieser Ablauf nur in Radolfzell gelte: „Die Ortsteile organisieren die Rundgänge ihrer Sternsinger selbst.“
Die bisherige Teilnehmerzahl an Sternsingern lässt Jonas Teige auch hoffen, dass sich die Zahl der Ministranten wieder stabilisiere. In St. Meinrad gebe es 25 bis 30 aktive Ministranten, während es im Münster gerade noch zehn seien. „Da haben wir durch Corona größere Einbrüche erlitten.“ Viele Sternsinger kommen aus dem Jahrgang der Kommunionkinder, die älteren sind meist Ministranten. Doch es können sich auch evangelische Kinder anmelden, sagt Schwester Marie-Salome: „Die Teilnahme bei den Sternsingern ist konfessionsoffen.“
So ist die Situation auf der Höri
Bei der katholischen Kirchengemeinde Höri kann in diesem Jahr die Sternsingeraktion laut Pfarrer Stefan Hutterer wieder ohne Einschränkungen stattfinden, nachdem sie zuletzt zwei Jahre mehr oder weniger habe ausfallen müssen.
Zwar nennt Hutterer „eine nicht zu unterschätzende Einschränkung, die sich Jahr für Jahr stärker verbreitet“: So seien viele mögliche Sternsingerkinder- und Jugendliche über die Weihnachtsferien gar nicht daheim, sondern im Urlaub. „Auch ist zu beobachten, dass vielfach der nötige Schwung der jungen Leute fehlt, um sich einzubringen und mitzumachen, selbst wenn sie dafür Zeit hätten. Auch von Seiten der Eltern könnte gerne noch mehr Motivationsarbeit gemacht werden“, so der Pfarrer. „Schließlich geht es bei der Aktion ja nicht allein um eine weihnachtliche Tradition, sondern in erster Linie um die Verbundenheit mit Kindern in Not weltweit, für die der Erlös der Sternsingeraktion gedacht ist.“
Dennoch: In diesem Jahr sind laut dem Pfarrer 40 bis 50 Kinder und Jugendliche im Rahmen der Sternsingeraktion unterwegs – genug, um so viele Gruppen zu bilden, dass diese auch ohne Anmeldung von Haus zu Haus gehen können.