Wandfarben, Lacke, Pflanzenschutzmittel – wer derartige Stoffe loswerden möchte, ist auf die Problemmüllsammlung angewiesen, denn im normalen Haushaltsmüll haben sie nichts verloren. In Radolfzell steht die nächste Sammlung am Donnerstag, 23. Juni an. Dann kann der Problemmüll auf dem Messeplatz bei einem Schadstoffmobil abgegeben werden. Zumindest für die meisten Arbeitnehmer dürfte die Uhrzeit allerdings ein Problem darstellen. Denn die Sammlung findet von 10 bis 12 Uhr statt, viele Radolfzeller sitzen dann im Büro.
Auch in Möggingen und Liggeringen liegen die Termine an diesem Tag nicht viel besser, dort findet die Sammlung von 12.15 bis 14.15 und von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Wie ist es dennoch zu diesen Terminen gekommen und warum kann der Müll nicht einfach flexibel an einer Sammelstelle abgegeben werden, so wie es etwa bei Grünschnitt und Kartonagen am Radolfzeller Wertstoffhof möglich ist?
Mobile Sammlung ist sicherer und umweltbewusster
Wie Pressesprecherin Nicole Rabanser auf Nachfrage mitteilt, ist die Stadt Radolfzell selbst für die Abholung des Problemmülls nicht zuständig. Dies falle in den Aufgabenbereich des Landkreises. Auch die Annahmestellen und Annahmezeiten bestimme das Landratsamt.
Dieses erklärt die Hintergründe für die Abholung per Schadstoffmobil: Die Entscheidung, dieses für die Entsorgung von Schadstoffe aus privaten Haushalten zu erledigen, sei vom Kreistag gefällt worden. „Die Einsammlung erfolgt mit einem speziell ausgerüsteten Fahrzeug und Fachpersonal“, so Pressesprecherin Marlene Pellhammer. Und weiter: „Die mobile Sammlung im Direktabholsystem, bei dem gefährliche Abfälle aus privaten Haushalten beim Abfallerzeuger direkt vor Ort abgeholt werden, ist nachhaltiger und umweltbewusster im Umgang mit Problemstoffen sowie für die Nutzer gefahrloser und sicherer.“
Zum Teil auch Abholzeiten bis 18 Uhr
Standorte für die Abholung sowie die Annahmezeiten des Schadstoffsammelmobils würden mit den Städten und Gemeinden jährlich im Voraus abgestimmt. „Standortwünsche und Terminänderungen der Städte und Gemeinden werden in der Regel im Tourenplan übernommen“, so Pellhammer. Allerdings betont sie: „ In den vergangenen Jahren hat sich das wohnortnahe Erfassungssystem zu den festgelegten Annahmezeiten bewährt.“
Zudem gebe es in den Städten des Landkreises und daher auch in Radolfzell, und einigen Gemeinden zum Teil auch Annahmen bis um 18 Uhr. Im Abfallkalender der Stadt sind in diesem Jahr fünf solcher Termine zu finden, der nächste am Freitag, 8. Juli. Überlegungen, Sammelstellen, die flexibel angefahren werden können, einzurichten, gebe es nicht.