Natalie Reiser

Wie zahlreiche Wettkämpfe sind auch die meisten Laufveranstaltungen wegen der Corona-Krise abgesagt. Benedikt Hoffmann, ein international erfolgreicher Berg- und Ultraläufer aus Stockach, will dennoch eine Spitzenleistung hinlegen: Am 4. Juli wird er in Nagold einen Weltrekord-Versuch im Bergmarathon auf dem Laufband starten. Ein Testlauf unter Wettkampfbedingungen findet in Radolfzell statt. Vor dem GEA Gesundheitszentrum bei den Stadtwerken will Hoffmann am Samstag, 20. Juni, ab 9.30 Uhr einen Halbmarathon mit zehn Prozent Steigung auf einem Laufband absolvieren. Zuschauer können den Sportler beobachten und sich über seine Erfolge informieren. Bei Regen wird Hoffmann unter einem Pavillon laufen.

Mit dem Testlauf wolle der Sportler in der aktuellen Situation Spaß am Sport vermitteln und Menschen motivieren, sich Ziele zu stecken, auch wenn gewohnte Trainingsmöglichkeiten wegfallen, erzählt Erik Blechner vom GEA Gesundheitszentrum.

Für den 35-jährigen Gymnasiallehrer Hoffmann geht es aber natürlich auch darum, sein Niveau an der Spitze der Laufelite zu halten. Hoffmann trug bereits elf Mal das Trikot der deutschen Berglauf-Nationalmannschaft und der Ultralauf-Nationalmannschaft. Bei einem Ultralauf muss eine Distanz zurückgelegt werden, die länger als ein Marathon ist, zum Beispiel 50 oder 100 Kilometer. Für den 4. Juli hatte Hoffmann den Zermatt-Marathon mit 1.944 Höhenmetern, den er im vergangenen Jahr gewann, fest eingeplant, informiert er in seinem Blog. Da auch dieser Lauf abgesagt ist, kam der Extremsportler auf die Idee, einen Berglauf auf dem Laufband zu simulieren. Auf dem Laufband fehle zwar der Genuss der spektakulären Landschaft, aber die sportliche Herausforderung sei gegeben, ist im Blog weiter zu lesen. Zehn Prozent Steigung werden auf dem Laufband simuliert. Für den Marathon in Nagold bedeutet das 4.220 Höhenmeter, für den Halbmarathon am Samstag immerhin 2.110. Zuschauer können sich also eine große Portion Motivation abholen.