Georg Lange

Träume können sich einem Schlafenden in lebhaften Bildern zeigen und mit intensiven Gefühlen verbunden sein. Das Gemeinsame an Träumen ist: Sie haben eine eigene Erzählstruktur – in ihnen jagt eine Szene die andere. "Bei meiner Performance bediene ich mich an der Technik, die in Träumen vorkommt", erläuterte Simon Weiland zu Beginn seines Musiktheaters im Carl-Duisberg-Zentrum: "Träume sind ein Naturphänomen und können sehr logisch sein, anders als wir es gewohnt sind. Sie bedienen sich einer Traumlogik aus Sprache und Wortspiele um Bilder zu kreieren."

Auszug aus dem Paradies

Und genau an dieser Struktur des Geschichtenerzählens orientierte sich das Theaterstück "Wo viel Licht ist" von Simon Weiland. Dabei schlüpfte der Bühnenkünstler und Sprachlehrer in sieben verschiedene und lebhaft inszenierte Rollen. Weiland untermalte die szenenreiche Aufführung mit Liedern an der Gitarre. Das reizvolle wie empfehlenswerte Theaterexperiment "Leave Paradise" thematisierte innerhalb von 50 Minuten das Märchen vom Froschkönig und hinterließ 40 Zuschauer staunend zurück.

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Mit einer packenden Montagetechnik aus dutzenden Gedankensprüngen und Verknüpfungen brachte Weiland eine ganz neue Form des Theaterspielens auf die Radolfzeller Bühne. Dabei bediente sich Weiland fast schon schamlos an einer Vielzahl von Redewendungen des kollektiven Gedächtnisses. Weilands Froschkönig beginnt bei Adam und Eva. Und der eigenwilligen Vorstellung, dass Adam den von ihr gereichten Apfel ablehnte und die verbotene Frucht in einem Einmachglas einweckte. Eine Assoziationskette aus Wortspielen und Volksliedern führte traumwandlerisch direkt vom Baum der Erkenntnis zum Frosch am Brunnen vor dem Tore und wie jener an der Wand zerschellte.

Bilder von Carmen Klocke aus Iznang

Neben dem Musiktheater von Weiland zeigte Carmen Klocke aus Iznang ihre Acrylmalerei. Bemerkenswert ist vor allem eine Trilogie mit Seblstporträts, die sie während ihrer Schwangerschaft zeigen. Die Arbeiten entstanden in der Kunstschule von Heidi Reubelt.

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