Wie kam es am Dienstagabend zu dem Feuer in der Sortierhalle der Firma Riester? Dieser Frage gehen nun Ermittler der Polizei und ein Gutachter der Versicherung nach. Ein Brandermittler war am Mittwochmorgen vor Ort und gab laut Ulrike Riester die Halle für den Gutachter frei. Nähere Untersuchungen hängen allerdings davon ab, wie sicher das ausgebrannte Gebäude ist. "Es ist noch unklar, ob Einsturzgefahr herrscht", sagte Polizei-Pressesprecher Bernd Schmidt. Die Höhe des entstandenen Schadens schätzt die Polizei auf rund zwei Millionen Euro. Zu der Zahl kann Ulrike Riester, die eine von drei Geschäftsführern ist, momentan noch nichts sagen. "Die Schadenshöhe hängt von der Standsicherheit der Halle ab", erklärte sie. "Der Gutachter kommt am Donnerstag."
Am Mittwoch herrschte weitgehend normaler Betrieb bei der Firma und die Container-Waage ist in Betrieb. Nur wenige Meter von der Brandruine entfernt ist zum Beispiel auch das Holzschreddern möglich. Nur von Privatkunden kann diese Woche nichts angenommen werden. Deshalb ist am Samstag ausnahmsweise geschlossen. "Wir müssen erst Platz schaffen und etwas umstruktieren", sagte Ulrike Riester. Dies hatte sie bereits während der Löscharbeiten angedeutet. "Ab Dienstag können auch wieder Privatleute kommen. Dann schaffen wir das Volumen", sagt sie. In dem Familienbetrieb packen alle mit an. Jetzt nach dem Feuer umso mehr. "Wir sind gut aufgestellt. Jeder hat seinen Schwerpunkt."
Der Brand, zu dem mehrere Feuerwehrabteilungen am Dienstag um 18.24 Uhr alarmiert worden waren, war relativ schnell unter Kontrolle. Die intensiven Nachlöscharbeiten und Kontrollen nach Glutnestern dauerten laut Polizei bis um 4 Uhr nachts. Insgesamt waren 85 Feuerwehrleute aus Radolfzell, Liggeringen, Güttingen, Stahringen, Markelfingen und Singen im Einsatz. Die Polizei regelte nicht nur weiträumig den Verkehr, sondern machte per Hubschrauber auch Fotos von der Brandstelle. Am Mittwoch gab es eine Kontrolle der Feuerwehr mit der Wärmebildkamera und es habe nochmal etwas abgelöscht werden müssen, so Ulrike Riester.
Die Sortieranlage in der ausgebrannten Halle wurde von Flammen stark in Mitleidenschaft gezogen, ebenso ein Bagger, der in einem der Tore steht. Die Flammen zerstörten auch einen Sattelauflieger. Die dazugehörige Zugmaschine konnte gerettet werden. Ulrike Riester vermutet, dass die Flammen in dem Hallenbereich entstanden sind, in dem der Auflieger stand. Wie es um die Papierpresse bestellt ist, müsse erst noch geprüft werden. Der Naturstoffbereich des Betriebs auf der anderen Straßenseite ist unterdessen vollkommen unbeeinträchtigt geblieben.