Bereits zu Lebzeiten war Werner Messmer ein großer Gönner. Mit seiner Werner- und Erika Messmer-Stiftung hat er in den zurückliegenden Jahren viele Vereine und Institutionen bedacht und so zahllose Projekte erst möglich gemacht. Daran hat sich auch im Jahr eins nach dem Tod des ehemaligen Unternehmers nichts geändert. Im Gegenteil – bei der jährlichen Ausschüttung der Stiftungserträge, die am Freitag im Radolfzeller Innovations-Zentrum (RIZ) stattfand, wurden insgesamt 750 000 Euro an knapp 150 Antragsteller verteilt.
Die Begrüßung der Empfänger hatte der Stifter bis zuletzt immer selbst übernommen. "Das war für Werner Messmer immer einer der schönsten Momente, in lauter zufriedene Gesichter zu sehen", erinnerte sich Gunter Langbein, Vorsitzender des Stiftungsrates am Freitagabend. Im vergangenen Jahr verstarb Werner Messmer nur wenige Tage nach dem Ereignis. "Das Stifterehepaar wird durch die Stiftung weiter leben", erklärte Langbein anschließend. Das bestätigte auch Münsterpfarrer Michael Hauser, der in einer Würdigung des Stifterehepaares auch die persönlichen Eigenarten nicht ausklammerte. "Er fehlt mir mit seiner Schrulligkeit. Aber in dieser Runde wird er Jahr für Jahr lebendig und präsent sein", befand Michael Hauser. "Sein Vermächtnis kommt der Stadt und der Region zugute", so der Münsterpfarrer weiter.
Die nochmals erhöhte Ausschüttungsumme in diesem Jahr ist in der nach dem Tod Werner Messmers erhöhten Stiftungssumme begründet. Das Stiftungskapital stieg auf 38 Millionen Euro. Laut Stiftungsvorstand Karl Steidle ist die Summe zu 80 Prozent in Wertpapieren und zu 20 Prozent in Immobilien angelegt. Der Anteil der Immobilien soll in Zukunft jedoch weiter ausgebaut werden. Diese Entscheidung liegt nicht zuletzt darin begründet, dass Wertpapiere derzeit nur sehr geringe Renditeerträge erwirtschaften. Bedacht wurden in diesem Jahr vor allem eine große Anzahl von Vereinen, für die die Zuwendungen oftmals von großer Bedeutung sind, wie der Vorsitzende des FC Radolfzell, Oliver Preiser gegenüber dem SÜDKURIER verdeutlichte: "Wir wollen die Jugendausbildung zu einem Dualen System ausbauen. Das wäre ohne das Geld aus der Werner und Erika Messmer-Stiftung gar nicht möglich", sagte er.
Ähnlich verhält es sich beim MaxCine im Max-Planck Institut für Ornithologie in Möggingen. Dort wird man mit dem Geld aus der Stiftung ein einmaliges Projekt mit Jugendlichen realisieren, bei dem diese direkt mit den Wissenschaftlern des Icarus-Projektes mitarbeiten, das im kommenden Jahr im Weltraum auf der ISS zum Einsatz kommt, wie Babette Eid vom MaxCine gegenüber dem SÜDKURIER verriet. Ein großer, wenn nicht gar der größte Nutznießer der Stiftungserträge ist in diesem Jahr die Stadt Radolfzell. Kindergärten, Schulen und andere Bereiche der Verwaltung kommen in den Genuss der finanziellen Förderung. Oberbürgermeister Martin Staab bedankte sich entsprechend auf der Vergabeveranstaltung im RIZ.
Auch in Zukunft möchte die Stiftung vor allem "Hilfe zur Selbsthilfe" geben, wie Karl Steidle ausführte. Und auch, wenn die Chancen für eine wiederholte Förderung gut stehen, werde es dabei "keinen Automatismus geben", wie er betonte. Generell rief er alle Vereine und Institutionen dazu auf, ihre Anträge zu stellen, sofern sie den Stiftungszielen nachkommen.
Die Empfänger der Spenden
AG Diabetes, Sport und Bewegung der DDG e. V, Akkordeon Orchester Radolfzell, Alevitischer Kulturverein Radolfzell e.V.,Ambulante Herzgruppe Radolfzell e.V., Blasmusikverband Hegau-Bodensee 1893 e. V., BSV Nordstern Radolfzell, Caritas Verband Konstanz, Caritasverband Singen-Hegau e.V., ChristlicheKindergarteninitiative Worblingen e.V., Collegium Musicum Singen e.V., CompuRama-Radolfzelle.V., Deutsches Rotes Kreuz – Ortsverein Radolfzell, Diabetes Forum Radolfzell e.V., Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Konstanz, Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Konstanz, Drop am See e.V., Evangelische Kinderkrippe IlNido in Böhringen, Evangelische Kirchengemeinde Böhringen, Evangelische Kirchengemeinde
Die Stiftung: Wer in den Genuss einer Spende der Stiftung kommen möchte, kann eine Spendenanfrage stellen. Vereine und Institutionen aus der Region, die als „gemeinnützig“ anerkannt sind, können sich bewerben. Die Stiftung hat den Zweck der Förderung der Altenpflege, Förderung von Sport, Kunst und Kultur, von Bildung und Erziehung sowie der Jugendhilfe, von Wissenschaft und Forschung, des Heimatgedankens, des öffentlichen Gesundheitswesens und mildtätiger Zwecke, insbesondere im Hospizbereich. Alle Informationen sind zu finden im Internet unter www.messmer-stiftung.de
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