Den Rausch der Geschwindigkeit suchen diese Männer und Frauen sicher nicht. Die Mitglieder des Mofa- und Moped-Clubs 2 Takter‘s Bodensee lieben das gemächliche, entschleunigte Fahren. Was nicht heißt, dass ihre Optik nicht trotzdem den richtigen Biker-Stil haben kann. Die Bärte sind gepflegt, die Leder-Weste ist mit Patches befreundeter Clubs versehen und überhaupt sehen sie alle ziemlich cool und gefährlich aus.

Das Geld kommt den sozialen Einrichtungen der Arche zu Gute

Dass sie aber alle auch ein großes Herz haben, bewiesen sie mit der Teilnahme an der MoMoTo, der Mofa- und Moped-Tour 2019 zu Gunsten der Arche. Bei der MoMoTo wird ein goldener Tank von Mofa-Club zu Mofa-Club quer durch Deutschland gefahren.

Jeder Club kann auf seine Art und Weise Geld sammeln, welches der sozialen Einrichtungen der Arche deutschlandweit zu Gute kommt. Marco Kehrer aus Markelfingen hat die Teilnahme der 2 Takter‘s an dieser Spendenaktion organisiert und sogar erreicht, dass die Tour im Clubheim in Böhringen startet.

Bild 1: Harte Jungs mit großem Herz: Ein Radolfzeller Moped-Club sammelt Geld für den guten Zweck
Bild: Daniel Schlageter

Ben Perdighe aus Dinslaken hat die MoMoTo vor vier Jahren ins Leben gerufen. Der Goldene Tank sollte vom Bodensee zur Ostsee gebracht werden. Der Platz der 2 Takters in Böhringen schied ideal für den Auftakt der Veranstaltung zu sein. „Wir haben am Tag vor dem Start eine Werkstatt-Party veranstaltet und alle Einnahmen gespendet“, sagt Marco Kehrer.

Dabei seien knapp über 1000 Euro zusammengekommen, für den gerade einmal zehn Mann starken Club ein gutes Ergebnis. Die erste MoMoTo im Jahr 2015 fuhr 1640 Euro ein, die Zweite in 2017 schon 16 800 Euro. Auch in diesem Jahr sind die Clubs fleißig dabei, Geld zu sammeln. Etwa 32 machen mit.

Dieser Tank, Aufkleber verdecken die goldene Farbe, wird durchs Land gefahren.
Dieser Tank, Aufkleber verdecken die goldene Farbe, wird durchs Land gefahren. | Bild: Daniel Schlageter

Zusammen mit seiner Frau Kerstin Elbl und anderen Mitgliedern und Freunden startete die MoMoTo von Böhringen nach Memmingen. Gemächlich mit maximal 35 Stundenkilometern brauchten die Zweiradfahrer sieben Stunden für die rund 150 Kilometer Strecke. Einige technische Pannen inklusive.

Moped-Fahrer sind technisch versiert

Doch da Moped- und Mofa-Fans meistens auch begeisterte Schrauber seien, habe man alles schnell wieder reparieren können. Um einen Ausgleich zu schaffen, zwischen der Abgas-Belastung durch solch eine Tour und dem sozialen Gedanken, pflanzt Initiator Ben Perdighe bei jedem neuen Club zwei Bäume.

Wenn die MoMoTo in zwei Jahren wieder startet, sind Marco Kehrer und die 2 Takters wieder dabei. Der Start wird vermutlich aber in die Schweiz verlegt, um die Route noch etwas mehr zu verlängern. Doch die Teilnahme habe allen so viel Freude bereitet, man habe sofort zugesagt, erneut Spenden für die Arche zu sammeln.

Szene trifft sich gerne und ist sehr aktiv

„Die Mofa- und Moped-Szene ist klein, dafür aber sehr aktiv. Es ist immer schön, wenn man sich treffen und gemeinsam dieses Lebensgefühl genießen kann“, beschreibt Marco Kehrer die Faszination an den Zweirädern. Der goldene Tank befindet sich aktuell in Bad Kreuznach.

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